"Klima" - 40 Ergebnisse
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Die Klimakrise ist die Existenzfrage unserer Zeit. Daher ist Klima-
schutz keine Zukunftsaufgabe, sondern Klimaschutz ist jetzt. Wenn wir
zu Beginn dieses Jahrzehnts konsequent handeln und die sozial-öko-
logische Transformation einläuten, können wir die Klimakatastrophe
noch verhindern und zu einer klimagerechten Welt beitragen. Klima-
neutralität ist dabei eine große Chance für höhere Lebensqualität,
mehr soziale Gerechtigkeit und einen klimagerechten Wohlstand. Sie
gilt es zu ergreifen.
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Kipppunkte zu überschreiten, und ermöglicht ein klimagerechtes,
ein besseres Leben. Wir bringen deshalb Strom, Wärme, Verkehr und
Industrie zusammen, beenden Energieverschwendung und sorgen so
für eine effiziente Verzahnung dieser Bereiche. Statt auf Kohle, Öl und
fossilem Gas wird das Energiesystem auf Sonnen- und Windenergie
basieren. Statt an fossilen Verbrennungsmotoren festzuhalten, schaf-
fen wir eine neue Mobilität mit der Bahn, dem Rad, zu Fuß oder mit
emissionsfreien Autos. Statt Öl und Erdgas wärmt uns künftig die Kraft
der Erneuerbaren. Die Zukunft wird damit leiser, sauberer, gesünder,
günstiger und sozial gerechter. Weniger Autos in der Stadt bedeuten
mehr Platz für uns Menschen. Leisere Straßen und saubere Luft die-
nen besonders jenen, die sich nicht die Villa am ruhigen Stadtrand
leisten können. Mehr Angebote an klima- und umweltfreundlichen
Verkehrsmitteln, zum Beispiel Rufbussen oder Carsharing, erleichtern
zu pendeln und befördern ein gutes Leben auf dem Land.
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Der Verlust an intakter Natur und Umwelt ist ebenso dramatisch
wie die Klimakrise und eine der größten Bedrohungen für ein gutes
und gesundes Leben. Wenn wir unsere Lebensgrundlagen schützen
wollen, wenn wir auch die zweite große ökologische Krise, das Arten-
sterben, eindämmen wollen, dann bedarf es mehr als einer Kurskor-
rektur, dann brauchen wir einen neuen Kurs. Wir machen die plane-
taren Grenzen zum Leitprinzip unserer Politik und tragen so auch
zu mehr Umweltgerechtigkeit bei. Entsprechend verändern wir die
Wirtschaftsweise, denn auf einem endlichen Planeten kann es kein
unendliches Wachstum geben. Wir setzen Prioritäten. Von jetzt an
wird belohnt und gefördert, was Mensch und Tier, Klima und Natur
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proportionale Reduktionserfolge in den nächsten Jahren. Deswegen
werden wir ein Klimaschutz-Sofortprogramm auf den Weg bringen,
das in allen Sektoren sofort wirksame Maßnahmen anstößt, beste-
hende Ausbauhindernisse beseitigt, naheliegende Einsparmöglichkei-
ten umsetzt und auch die Klima-und Entwicklungspartnerschaften
im Sinne des globalen Budgetansatzes stärkt. Wir werden das noch
immer ungenügende Klimaschutzgesetz generationen- und budget-
gerecht nachschärfen, jahres- und sektorenscharf ausbuchstabieren,
die Rolle des Expertenrates für Klimafragen stärken und das deutsche
Klimaziel 2030 auf mindestens minus 70 Prozent anheben. Unser Ziel
ist es, 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2035 zu erreichen. So
kann Deutschland in 20 Jahren klimaneutral werden.
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Nach dem Willen der Großen Koalition werden in Deutschland Kohle-
kraftwerke noch bis 2038 dem Klima und unserer Gesundheit scha-
den. Das ist mit den Klimazielen von Paris und dem 1,5- Grad-Pfad
nicht vereinbar. Wir setzen uns dafür ein, den Kohleausstieg bis 2030
zu vollenden. In diesem Sinne werden wir alle Möglichkeiten – auch
auf EU-Ebene – nutzen. Um nicht erneut den Kohlekonzernen Mil-
liarden an Steuergeldern zu schenken, werden wir die massiven Kli-
maschäden der Kohleverstromung einpreisen. Das gelingt am bes-
ten über den EU- Emissionshandel – mit einem lenkenden CO2-Preis.
Sollte dieser auf europäischer Ebene nicht schnell genug erreicht
sein, setzen wir auf einen nationalen CO2-Mindestpreis im ETS für
Industrie und Strom von 60 Euro pro Tonne CO2. Ein beschleunigter
Kohleausstieg bedarf im Sinne der Versorgungssicherheit eines mas-
siven Ausbaus der erneuerbaren Energien und einer Ausrichtung des
Energiemarktdesigns auf Sonne und Wind. Zugleich wollen wir für den
Gesundheitsschutz die Grenzwerte für den Ausstoß von Schadstoffen,
insbesondere Quecksilber, aus Großfeuerungsanlagen anschärfen.
Niemand soll mehr für einen Tagebau sein Zuhause verlassen müssen.
Den durch den Braunkohletagebau Garzweiler von Enteignung und
Vertreibung bedrohten Menschen muss das Land Nordrhein-Westfa-
len endlich Planungs- und Rechtssicherheit für Erhalt und Zukunft
ihrer Dörfer geben. Dies wollen wir im Bund mit den richtigen Rah-
menbedingungen unterstützen. Das Bergrecht werden wir grundle-
gend überarbeiten und Betroffenenrechte, Umwelt- und Naturschutz
stärken. Naturholz ist als Rohstoff vielfältig einsetzbar und zu wert-
voll, um es in Großkraftwerken zu verbrennen.
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Klima-Sanierungsoffensive bei Gebäuden
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mawohngeld, ermöglichen wir auch Empfänger*innen von Wohngeld,
in klimafreundlichen Wohnungen zu leben. Bei der CO2-Bepreisung im
Wärmebereich erreichen wir Lenkungswirkung, wenn diejenigen dafür
aufkommen, die die Klima-Investitionen auch tätigen: die Hauseigen-
tümer*innen. Denn sie sind es, die etwas am Zustand der Gebäude und
der Wärmeversorgung ändern können, während sie zugleich von der
Wertsteigerung durch die Modernisierung profitieren. Für Kommunen
sollen regionale Wärme- und Energie- sowie integrierte Quartiers-
planungen verbindlich gelten. Dabei unterstützen wir durch das Akti-
onsprogramm Faire Wärme mit Steuervergünstigungen, kostenloser
Beratung und zielgerichteten Förderprogrammen den Umbau hin zu
einer klimaneutralen Wärmeversorgung.
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Der Weg zur Klimaneutralität erfordert, unsere Mobilität im 21. Jahr-
hundert grundlegend neu zu denken. Darin liegt eine große Chance:
Städte und Dörfer mit mehr Lebensqualität, Mobilität ohne Klima-
zerstörung, ohne Staus und Verkehrstote, mehr Freiheit, Teilhabe und
Wohlstand sind möglich. Mit einem Bundesmobilitätsgesetz wollen
wir eine neue Grundlage für die Verkehrspolitik und -gesetzgebung
schaffen. Statt eines Verkehrsmittels, des Autos, stellen wir den Men-
schen und seine vielfältigsten Bedürfnisse in den Mittelpunkt, vor
allem die der Verletzlichsten in unserer Gesellschaft, also der Kinder,
Jugendlichen, Senior*innen und Menschen mit Handicaps. Mobilitäts-
politik wird konsequent an den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen,
an Sicherheit, Klimaschutz, Verkehrsvermeidung, Flächengerechtig-
keit, Lärmschutz und Luftqualität, sozialer Teilhabe und Geschlechter-
gerechtigkeit ausgerichtet. Statt wie seit Jahrzehnten einen Verkehrs-
träger einseitig zu bevorzugen, sorgen wir für eine faire Balance – mit
einer starken Bahn, einem modernen ÖPNV und besten Bedingun-
gen für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen. Die Mobilitätswende
braucht nicht nur eine bessere gesetzliche Grundlage, sondern auch
eine Beschleunigung in der Umsetzung. Dazu wollen wir eine umfas-
sende Ausbildungs- und Forschungsoffensive starten.
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Mobilitätsdienstleistungen Autos effizienter zu nutzen und auf diese
Weise mehr Mobilität bei weniger Verkehr zu fördern. Ab 2030 dür-
fen deshalb nur noch emissionsfreie Autos neu zugelassen werden;
den Weg dorthin bereiten europäische CO2-Flottengrenzwerte und
eine ansteigende nationale Quote, die sich am 1,5-Grad-Pfad orien-
tieren. Bis 2030 müssen aber bereits in relevantem Maße bisherige
Verbrennerfahrzeuge durch E-Autos ersetzt werden, deren Anteil soll
daher bis 2030 auf mindestens 15 Millionen Fahrzeuge steigen. So
sorgen wir für saubere Luft, erfüllen unsere Klima- und Umweltziele
und die Automobilindustrie kann ihre Entwicklungsarbeit und ihre
Investitionen verlässlich planen. Das sichert zukunftsfähige Arbeits-
plätze und neue Geschäftsmodelle. Die Kaufförderung emissions-
freier Autos wollen wir in ein Bonus-Malus-System überführen und
für Elektro- Leichtfahrzeuge öffnen. Klimafreundliche Autos werden
billiger, klimaschädliche teurer. Auch die Umrüstung bestehender
Verbrenner zu emissionsfreien Autos wollen wir fördern. Zudem nut-
zen wir Regulierung, verpflichtende Verbraucherinformationen und
Anreize, um Autos insgesamt leichter und effizienter zu machen. Wir
beenden schrittweise die Dieselsubvention und gestalten die Dienst-
wagenbesteuerung sozial-ökologisch um. Wir beschleunigen den flä-
chendeckenden Ausbau einer einheitlichen Ladeinfrastruktur, beson-
ders im ländlichen Raum, inklusive Schnellladesäulen. Laden muss
flächendeckend in Deutschland und Europa schnell, ökologisch, güns-
tig und bequem möglich sein.
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Die Verkehrspolitik hat jahrzehntelang einseitig Straßenbau und Pkw-
Verkehr gefördert. Sie reißt damit alle Klima- und Nachhaltigkeitsziele
und führt doch tagtäglich zu Staus. Das hat keine Zukunft – moderne
Mobilität für dieses Jahrhundert verlangt neue Prioritäten. Deutsch-
land braucht eine Infrastrukturentwicklung, die den 1,5-Grad-Pfad
einhält und allen Menschen zukunftsfähige und sichere Mobilität
ermöglicht. Wir legen den Fokus auf den Ausbau von Geh-, Rad- und
Schienenwegen, eine gleichberechtigte Verteilung von Flächen, die
Umnutzung bestehender Infrastrukturen sowie eine intelligente
barrierefreie Vernetzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Auch
die Vermeidung von Verkehr und daraus resultierenden Belastun-
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gen, unter anderem durch bessere Bedingungen für Homeoffice und
die Wiederkehr der Nahversorgung in Orte und Stadtviertel, werden
wir unterstützen. An den Verkehrswegen wollen wir für zusätzliche
Bäume und ihren Bestandserhalt als Teil einer grünen Infrastruktur
sorgen. Der bisherige Bundesverkehrswegeplan wird diesen Ansprü-
chen überhaupt nicht gerecht. Trotz Klima- und Artenkrise und obwohl
Deutschland eines der dichtesten Straßennetze der Welt hat, enthält
der Bundesverkehrswegeplan noch hunderte weitere Straßenbaupro-
jekte, die unsere Landschaften und unsere Natur zerschneiden und den
Klimaschutz gefährden. Deutschland hat keinen Mangel an Straßen,
erst recht keinen an Autobahnen. Wir wollen deshalb den Bundesver-
kehrswegeplan schnellstmöglich durch einen neuen Bundesnetzplan
ersetzen, der die Verkehrsinfrastrukturplanung systematisch an den
Erfordernissen der Mobilitätswende ausrichtet und die bis 2030 vor-
gesehenen Neu- und Ausbauten von Autobahnen und Bundesfernstra-
ßen deutlich reduziert. Dies erfordert eine grundsätzliche Änderung
der bisherigen standardisierten Bewertungsverfahren, Berechnungs-
grundlagen und Kriterien unter Berücksichtigung der tatsächlichen
Klima- und Umweltkosten, die gründliche Prüfung von Alternativen,
die auch andere Verkehrsträger einbezieht, eine Verbesserung der
bisher unzureichenden Beteiligung der Bürger*innen und Verbände
sowie die Abkehr vom sogenannten Finanzierungskreislauf Straße.
Wir schützen damit unsere Wohngebiete, Wald und Wasser, Moore und
Artenvielfalt und so unsere eigenen Lebensgrundlagen. Angesichts
der Klimakrise darf nicht gelten: Nur weil es schon immer so geplant
war, muss das jetzt auch gemacht werden. Die anstehende Überprü-
fung des aktuellen Bundesverkehrswegeplans werden wir zudem nut-
zen, um alle nicht im Bau befindlichen Abschnitte sowie besonders
umweltschädliche Straßenneubau- und Straßenausbauprojekte einer
Klima-, Umwelt- und Bedarfsprüfung zu unterziehen und sie dadurch
deutlich zu reduzieren. Bis zum Abschluss der Überprüfung dürfen
bei diesen Projekten keine irreversiblen Fakten geschaffen werden.
Das gilt umso mehr, weil der ausufernde Straßenneubau Mittel bin-
det, die wir anderswo viel dringender brauchen. Die Mittel für den
Straßenneu- und -ausbau werden wir deshalb weitgehend umschich-
ten – zugunsten der Sanierung maroder Infrastruktur und des Aus-
baus der Schienen- und Radwegeinfrastruktur. Dazu gehört auch eine
gründliche Bewertung der finanziellen Risiken des Straßenbaus und
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Fliegen bringt unsere Welt näher zusammen, ist aber eine der klima-
schädlichsten Fortbewegungsarten. Nach der Pandemie wollen wir
kein Zurück zum unbegrenzten Wachstum des Luftverkehrs, sondern
diesen am Ziel der Klimaneutralität ausrichten. Kurzstreckenflüge
wollen wir ab sofort Zug um Zug verringern und bis 2030 überflüs-
sig machen, indem wir massiv Bahnangebote – gerade Direkt- und
Nachtzugverbindungen – ausweiten und für faire Wettbewerbsbedin-
gungen zwischen den Verkehrsmitteln sorgen, die die ökologischen
Kosten wiederspiegeln. Die Zahl von Mittel- und Langstreckenflügen
gilt es zu vermindern, zum Beispiel indem öffentliche und privatwirt-
schaftliche Geschäftsreisen durch die Nutzung von Videokonferenzen
entfallen. Das Fliegen wollen wir nachhaltig, zukunftsfähig und lang-
fristig unabhängig von fossilen Treibstoffen machen. Dafür sorgen ein
strikter europäischer Emissionshandel, die Förderung moderner Flug-
zeugtechnologien und die Erhöhung der Beimischungsquoten mit
einem klaren Anstiegspfad, der fossiles Kerosin durch strombasierte
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Die Schifffahrt klima- und umweltverträglich machen
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Biologische Vielfalt sichert das Leben auf der Erde. Ökologische Leit-
planken müssen daher unser Handeln definieren – als „Barometer
des Lebens“. Um die Krise der Artenvielfalt zu überwinden und das
massenhafte Artensterben zu beenden, brauchen wir vor allem eine
andere Landnutzung. Wie beim Klimaschutz zählt auch beim Natur-
schutz jeder Tag. Deshalb werden wir ein Sofortprogramm Artenschutz
auflegen, mit dem wir den Pestizideinsatz deutlich verringern und den
Einsatz besonders schädlicher Umweltgifte wie Glyphosat untersagen.
Wir wollen den Verkauf von naturwertvollen bundeseigenen Flächen
sowie die Entwässerung von Moorstandorten stoppen und militärische
Konversionsflächen dem Naturschutz zur Verfügung stellen. Zur bes-
seren Vernetzung der Schutzgebiete wollen wir Naturschutzkorridore
schaffen. Gemeinsam mit den Ländern werden wir die Naturschutzwir-
kung der Natura-2000-Gebiete verbessern, wo möglich Nationalparks
und andere Schutzgebiete vergrößern bzw. neue schaffen sowie das
nationale Naturerbe stärken. Damit der Naturschutz endlich ausrei-
chend finanziert wird, werden wir neue Wege gehen: 10 Prozent der
Gelder aus dem Energie- und Klimafonds sollen für Klimaschutz durch
Naturschutzmaßnahmen eingesetzt werden. Wir werden den Wildnis-
fonds ausbauen, damit sich auf mindestens 2 Prozent der Landesflä-
che wieder echte Wildnis entwickelt, wo Pflanzen und Tiere ungestört
leben können. Wir wollen erreichen, dass vor jeder Planung von Inf-
rastrukturvorhaben die Auswirkungen auf Klima, Natur und Umwelt
umfassend geprüft und berücksichtigt werden. Auch einer vielfälti-
gen Kulturlandschaft kommt eine große Bedeutung für den Schutz
unserer Natur zu. Deshalb wollen wir wertvolle Landschaftselemente
wie artenreiche Blumenwiesen, Streuobstbestände, Weinbau-Terras-
sen, Alleen, Einzelbäume und Blühstreifen entlang von Straßen und
auf kommunalen Flächen besser schützen und neu schaffen. Den Ver-
brauch an Boden in Natur und Landwirtschaft werden wir endlich
drastisch reduzieren – in einem ersten Schritt auf unter 30 Hektar pro
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Die Renaturierung von Flüssen, Auen und Wäldern und die Wiederver-
nässung von Mooren – all das schützt nicht nur seltene Lebensräume
und die biologische Vielfalt, sondern auch das Klima. Deshalb werden
wir eine Renaturierungsoffensive starten. Naturnahe Bäche und die
letzten frei fließenden Flüsse wie die Elbe müssen erhalten bleiben,
einen Ausbau der Oder lehnen wir ab, das gilt auch für die Tideelbe.
Maßnahmen, die den ökologischen Zustand unserer Fließgewässer
verschlechtern, sind nicht erlaubt. Diese Vorgabe aus dem europäi-
schen Recht werden wir durchsetzen. Flüsse mit weiten Auen und
Überschwemmungsgebieten sind auch der beste Schutz gegen Hoch-
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Die Meere befinden sich in einem katastrophalen Zustand – und
dieser droht sich durch weitere Versauerung, Überdüngung, Überfi-
schung, Verschmutzung und Plastikmüll noch zu verschlechtern. Um
der Plastikmüllflut Einhalt zu gebieten, wollen wir ein international
verbindliches Abkommen zum Stopp der Plastikvermüllung unserer
Meere auf den Weg bringen sowie ein Sofortprogramm mit ehrgei-
zigen Müllvermeidungszielen auflegen. Wir wollen Technik fördern,
die eine Bergung der Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee und
ein umweltverträgliches Abfischen von Müll aus dem Meer ermög-
licht. Aus den Erdölförderanlagen in der Nordsee treten durch Unfälle,
ölhaltigen Bohrschlamm mit Bohrabfällen und auch durch die Abfa-
ckelung von Gas giftige Stoffe aus. Wir setzen uns für ein Ende der
Förderung fossiler Energieträger ein. In der deutschen Ausschließ-
lichen Wirtschaftszone wollen wir einen sofortigen Stopp neuer
Öl- und Gasbohrungen umsetzen sowie ein Förderende bis 2025.
Auf europäischer und internationaler Ebene setzen wir uns für ein
Ende der Öl- und Gasförderung in der gesamten Nord- und Ostsee
ein. Wir wollen auch den Ausstieg aus dem Kies- und Sandabbau in
Schutzgebieten vorantreiben und zugleich Raubbau in Ländern des
globalen Südens durch Importstandards verhindern. Um die Überfi-
schung zu beenden, die Fischbestände zu stabilisieren und Fischer*in-
nen eine nachhaltige Perspektive zu geben, wollen wir Fangquoten
und Fischereiabkommen anpassen, Schonzeiten ausdehnen und die
Umstellung der Fischerei auf umwelt-, klima- und artenschonende
Fangmethoden erreichen. Dazu gehören auch ein schnellstmöglicher
Ausstieg aus der klima- und umweltschädlichen Grundschleppnetz-
fischerei und eine naturschutzgerechte Regulierung von Stellnetzen.
Wir wollen die Fischereisubventionen auf eine ökologische Meeres-
nutzung ausrichten. Regionale Fischereibetriebe werden wir bei der
Umstellung ebenso unterstützen wie beim Aufbau von Alternativen
durch umweltfreundliche touristische Angebote. Ein wichtiger Schritt,
um ökologische Fischerei und Aquakultur auskömmlich zu honorie-
ren, ist eine verbindliche und für die Verbraucher*innen transparente
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Wir wollen Klima-, Umwelt-, Tier- und Gewässerschutz und landwirt-
schaftliche Erzeugung miteinander versöhnen. Die Landwirtschaft fit für
die Zukunft zu machen – das begreifen wir als Aufgabe für die nächsten
Jahre. Das geht nur mit der Natur zusammen und mit einem Verständ-
nis von Natur, das sich an Kreisläufen orientiert und sich dem Ressour-
censchutz verpflichtet sieht. Das bedeutet fruchtbare kohlenstoffspei-
chernde Böden, sauberes Wasser und intakte Ökosysteme, aber auch
ein faires Auskommen von Landwirt*innen und eine gute und gesunde
Ernährung für alle. Das können und werden wir nur gemeinsam mit
den Bürger*innen und Bäuer*innen erreichen. Insbesondere kleine
Betriebe wollen wir bei der notwendigen Transformation unterstützen
und pragmatische Lösungen für sie finden. Unser Leitbild ist eine sich
weiterentwickelnde ökologische Landwirtschaft mit ihren Prinzipien
Tiergerechtigkeit, Gentechnikfreiheit und Freiheit von chemisch-syn-
thetischen Pestiziden. Dafür wollen wir den Ökolandbau umfangreich
fördern und die Voraussetzungen dafür schaffen, dass künftig immer
mehr Bäuer*innen und Lebensmittelhersteller*innen umstellen. Ziel
sind 30 Prozent Ökolandbau bis 2030. Die Agrarforschung für eine
Ökologisierung der Landwirtschaft werden wir deutlich ausweiten. Wir
werden vielfältige Fruchtfolgen und widerstandsfähige Anbausysteme
wie Agroforst ebenso stärken wie die Nutzung von robusten Pflanzen-
sorten und Tierrassen. Stickstoffüberschüsse werden wir deutlich redu-
zieren. Auch digitale Anwendungen können bei entsprechender Aus-
richtung die Landwirtschaft umwelt- und klimafreundlicher machen,
müssen aber auch – zum Beispiel über Sharing-Konzepte – kleineren
Betrieben offenstehen und bezahlbar sein. Monokulturen, Pestizide
und chemisch-synthetischer Dünger führen auch im globalen Süden zu
erheblichen Schäden für Gesundheit und Umwelt, während Kleinbäu-
er*innen durch europäische Dumpingexporte, patentiertes Saatgut und
Landraub weiter in die Abhängigkeit getrieben werden. Das Recht auf
Nahrung muss garantiert sein, kleinbäuerliche Strukturen wollen wir
stärken. Dafür unterstützen wir mit unserer Agrar- und Entwicklungs-
politik eine globale sozial-ökologische Agrarwende.
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Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU sollte zu einem Instrument für
eine sozial- ökologische Agrarpolitik werden – und nicht wie bisher
für die Industrialisierung der Landwirtschaft. Das muss der Ausgangs-
punkt für einen Gesellschaftsvertrag zwischen Bäuer*innen, Verbrau-
cher*innen und Politik für Klima- und Naturschutz sein. Wir wollen
eine Reform, damit die Milliarden an öffentlichen Geldern künftig
für öffentliche Leistungen wie Klima-, Umwelt- und Tierschutz ein-
gesetzt werden und dabei die regionale Landwirtschaft stärken. Um
den nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft gemeinsam mit den
Bäuer*innen voranzutreiben, gilt es, die nationalen Spielräume für
die bevorstehende Förderperiode bestmöglich für diese Ziele zu nut-
zen. Wir wollen das System der Direktzahlungen schrittweise durch
eine Gemeinwohlprämie ablösen, die konsequent gesellschaftliche
Leistungen honoriert. Wir setzen uns für innovative Instrumente der
Agrarumweltförderung ein, bei denen Klima- und Naturschutz sowie
agrarökologische Ziele gemeinsam gedacht werden. Bis zum Jahr
2028 wollen wir für mindestens die Hälfte der Gelder eine ökologi-
sche Zweckbindung erreicht haben.
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Eine vielfältige, gerechte und nachhaltige Landwirtschaft beginnt
beim Saatgut. Angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise wollen
wir die Züchtung von robusten Sorten und die Forschung für öko-
logisches Saatgut vorantreiben sowie die Forschung zu alternativen
Ansätzen stärken, die auf traditionelle und ökologische Züchtungs-
verfahren setzen. Dabei muss wie bei jeder Technologie der Umgang
mit alten wie neuen gentechnischen Verfahren einerseits die Freiheit
der Forschung gewährleisten und andererseits bei der Anwendung
Gefahren für Mensch und Umwelt ausschließen. Nicht die Techno-
logie, sondern ihre Chancen, Risiken und Folgen stehen im Zentrum.
Wir werden daher an einem strengen Zulassungsverfahren und am
europäisch verankerten Vorsorgeprinzip festhalten. Dazu bleiben
Risikoprüfungen auf umfassender wissenschaftlicher Basis und eine
Regulierung, die unkontrollierbare Verbreitung ausschließt, sowie
eine verbindliche Kennzeichnung, die gentechnikfreie Produktion
und die Wahlfreiheit der Verbraucher*innen schützt, nötig. Entspre-
chend braucht es eine Stärkung der Risiko- und Nachweisforschung.
Wir wollen das Patentrecht so ausrichten, dass es keine Patente auf
Lebewesen und ihre genetischen Anlagen mehr gibt.
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nahmen gegen Bodenspekulation und den Ausverkauf ländlicher
Fläche ergreifen. Dazu gehört, dass künftig die Flächen der bundes-
eigenen Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH nicht mehr pri-
vatisiert, sondern vorzugsweise an ortsansässige, bäuerliche Betriebe
und Existenzgründer*innen verpachtet werden, mit dem Ziel, die Flä-
chen klima- und naturfreundlich zu bewirtschaften. Share Deals bei
landwirtschaftlichen Betrieben werden wir regulieren, um den Aus-
verkauf von Boden an außerlandwirtschaftliche Investoren zu unter-
binden. Auch in der Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung müssen
faire Bedingungen herrschen. Ein besserer Arbeits- und Gesundheits-
schutz für Beschäftigte in Landwirtschaft und Fleischindustrie sind
ebenso notwendig wie mehr Rechte für die Arbeitnehmer*innen, tarif-
liche Löhne und starke Gewerkschaften. In der Saisonarbeit gibt es
zu viel prekäre Beschäftigung ohne Sozialversicherungsschutz. Hier
trifft häufig körperlich schwere Arbeit auf karge Löhne und schlechte
Unterkünfte. Diese sozialen Ungerechtigkeiten wollen wir beenden.
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Der globale Wettbewerb um die Technologien von morgen ist in vol-
lem Gange. Made in Germany soll zukünftig nicht nur für Qualität,
sondern noch stärker für nachhaltige und innovative Produkte und
Prozesse stehen. Digitalisierung und Klimaneutralität müssen Staat
und Unternehmen gemeinsam in Angriff nehmen. Während der Staat
mehr öffentliche Investitionen realisiert, wollen wir zugleich Anreize
für mehr Investitionen durch Unternehmen setzen. Dafür erweitern
wir zielgerichtet die Spielräume für die Unternehmen: Investitionen
sollen zeitlich befristet degressiv mit mindestens 25 Prozent abge-
schrieben werden können. Die steuerliche Förderung von Forschung
soll künftig gezielter an KMUs und Start-ups fließen, ihre Wirksamkeit
wollen wir evaluieren und erhöhen. Öffentliche Investitionszuschüsse
sollen gerade bei neuen Technologien eine Starthilfe geben; Klima-
verträge helfen, dauerhafte Planungssicherheit für langfristige Klima-
schutzinvestitionen zu geben.
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Die energieintensiven Industrien – Stahl, Zement, Chemie – stehen
für 15 Prozent des deutschen CO2-Ausstoßes. Zugleich bieten sie hun-
derttausende gute Arbeitsplätze und sind ebenso Eckpfeiler unseres
Wohlstandes. Wir wollen diese Industrien zum Technologievorreiter
bei der Entwicklung klimaneutraler Prozesse machen. Der Maschi-
nenbau kann beim weltweiten Einsatz grüner Technologien made in
Germany eine Schlüsselrolle einnehmen. So bekämpfen wir die Kli-
makrise und tragen zur Sicherung des deutschen Industriestandorts
bei. Damit die Investitionen schon heute in auch langfristig klima-
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Mit dem Europäischen Green Deal hat die EU-Kommission ein Pro-
gramm vorgelegt, um die Europäische Union zum ersten klimaneu-
tralen Kontinent zu machen. Es umfasst Gesetzesvorschläge in den
Bereichen Klima- und Umweltschutz sowie für eine gestärkte Wett-
bewerbsfähigkeit, Energiesicherheit und Innovationsdynamik einer
dekarbonisierten europäischen Wirtschaft. Wir setzen uns für eine
ambitionierte Ausgestaltung und eine ehrgeizige Umsetzung auf allen
Ebenen ein. Wir machen weiter Druck, damit die ökologische Wende
dazu beiträgt, Ungleichheit zu verringern. Dafür wollen wir den Just
Transition Fund aufstocken und ausbauen. In der Landwirtschaftspoli-
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für Demokratie und Freiheit stärken. Eine Zersplitterung von Handels-
beziehungen erschwert ein internationales Miteinander. Eine nach-
haltig und fair reformierte Welthandelsorganisation (WTO) muss zu
einer echten globalen Partnerschaft beitragen. In einem ersten Schritt
wollen wir die WTO-Berufungsinstanz zur Streitbeilegung wiederbe-
leben, um die Multiplizierung von Handelskonflikten nach dem Recht
des Stärkeren einzudämmen. Die Chance, mit der neuen US-Adminis-
tration die Handelskonflikte beizulegen und einen transatlantischen
Markt für klimaneutrale Produkte zu schaffen, wollen wir ergreifen.
Abkommen mit negativen Auswirkungen auf die Umwelt oder die
Ernährungssouveränität wie das EU-Mercosur-Abkommen mit latein-
amerikanischen Staaten lehnen wir ab. Die Europäische Union kann
aufgrund des großen gemeinsamen Binnenmarktes selbstbewusst in
Handelsverhandlungen gehen. Europäische Handelsverträge müssen
verbindliche und durchsetzbare Menschenrechts-, Umwelt- und Sozi-
alstandards enthalten und Marktöffnungen im Dienstleistungsbe-
reich grundsätzlich nur in Positivlisten regeln. Dazu zählt, das Pariser
Klimaschutzabkommen sowie ILO-Kernarbeitsnormen zur Bedingung
und einklagbar zu machen. Das europäische Vorsorgeprinzip ist stets
zu wahren. Gute Handelspolitik muss die kommunale Daseinsvorsorge
und die Möglichkeit der Rekommunalisierung ausreichend schützen.
Handelsabkommen sollten nicht nur Rechte für Unternehmen, son-
dern auch ihre Pflichten regeln. Deshalb setzen wir uns für einen
multilateralen Handelsgerichtshof bei den Vereinten Nationen ein,
der beides abdeckt. Internationale Konzerne dürfen durch Handels-
und Investitionsklagen nicht noch mächtiger werden, daher lehnen
wir Klageprivilegien oder eine Sonderjustiz für ausländische Inves-
tor*innen ab. Wir wollen, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten aus
dem vollkommen aus der Zeit gefallenen Energiecharta-Vertrag aus-
steigen, auch um die Ziele des Green Deal der EU nicht zu gefährden.
Wir lehnen Handelsabkommen ab, die Klima, Umwelt und Verbrau-
cher*innen nicht ausreichend schützen. Das CETA-Abkommen werden
wir deshalb in seiner jetzigen Fassung nicht ratifizieren. Wir werden
so sicherstellen, dass die gefährlichen Investor-Staat-Schiedsgerichte
nicht zur Anwendung kommen. Auch an den derzeit vorläufig ange-
wendeten Teilen von CETA üben wir erhebliche Kritik. Wir wollen das
Abkommen gemeinsam mit Kanada weiterentwickeln und dadurch
neu ausrichten. Wir wollen insbesondere die demokratische Kontrolle
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bei der regulatorischen Kooperation verbessern. Hier muss das Euro-
paparlament künftig besser eingebunden werden. Zudem braucht es
stärkere Regelungen zu Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz und
die Sicherung des europäischen Vorsorgeprinzips. Das EU-China-
Investitionsabkommen, das maßgeblich von der deutschen Bundes-
regierung vorangetrieben wurde, ist in den Bereichen Level Playing
Field und Menschenrechte unzureichend. Wir können ihm in seiner
jetzigen Form nicht zustimmen.
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Viel zu oft kaufen wir Dinge, deren Herstellung auf dem Raubbau an
Mensch und Natur basiert, obwohl wir das gar nicht wollen. Damit
Unternehmen künftig Umwelt- und Sozialstandards, Menschenrechte
sowie Klima- und Artenschutz entlang der gesamten internationa-
len Wertschöpfungskette durchsetzen, braucht es ein verbindliches
und wirksames Lieferkettengesetz auf nationaler wie europäischer
Ebene. Zudem schafft ein solcher verbindlicher Rahmen gleiche Wett-
bewerbsbedingungen am Markt und er schafft Rechtssicherheit. Den
Kern einer solchen Regelung stellt eine zivilrechtliche Haftung dar, auf
deren Grundlage Unternehmen im Schadensfall zur Verantwortung
gezogen werden können. Nachbesserungen am deutschen Lieferket-
tengesetz sind dringend notwendig, zum Beispiel eine Ausweitung
der erfassten Unternehmen, aber auch eine Erweiterung der umwelt-
bezogenen Sorgfaltspflichten. Darüber hinaus setzen wir uns auch auf
europäischer Ebene für eine ambitionierte, verbindliche Regelung in
internationalen Lieferketten ein. Waren, deren Herstellung mit schwe-
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und Miteigentümer von Unternehmen müssen eine Vorreiterrolle bei
der grünen Finanzwende und der Transformationsfinanzierung ein-
nehmen. Klima- und Umweltrisiken sollen offengelegt und bei Ban-
ken und Versicherungen mit Eigenkapital unterlegt werden sowie bei
Ratings berücksichtigt werden. Alle Anlagen, nicht nur grüne, müs-
sen eine Nachhaltigkeitsbewertung haben, die für alle Anleger*in-
nen transparent ist. Dabei sind neben den Klimazielen auch andere
Umweltwirkungen, Menschenrechte, Arbeitsnormen und Entwick-
lungsziele zu berücksichtigen. Dafür braucht die BaFin eine robuste
ESG-Aufsichtskompetenz gemäß der Sustainable-Finance-Regulie-
rung. Auch in die Anlageberatung muss diese Bewertung einfließen.
Zum Schutz des Klimas, aber auch zum Schutz der Anleger*innen,
brauchen wir eine einheitliche Zertifizierung nachhaltiger Finanzpro-
dukte auf europäischer Ebene. So sorgen wir dafür, dass Kapital von
schmutzigen in grüne und nachhaltige Investitionen umgelenkt wird.
Atomkraft ist keine grüne Geldanlage.
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Es war ein Fehler, dass die Konservativen jahrzehntelang eine eigene
Fiskalpolitik Europas verhindert haben. Wir wollen dafür Sorge tra-
gen, dass die EU mit einem nachhaltigen Investitionsfonds ein Inst-
rument für eine dauerhafte, eigene Fiskalpolitik erhält. Der Fonds sta-
bilisiert im Krisenfall und investiert in europäische öffentliche Güter
wie Klima, Forschung, digitale Infrastruktur, Eisenbahn und Bildung. Er
muss so gestaltet werden, dass er im Krisenfall nicht durch einzelne
Länder blockiert werden kann und eine starke Kontrolle durch das
Europaparlament sichergestellt ist. Der Europäische Stabilitätsme-
chanismus wird zu einem Europäischen Währungsfonds weiterentwi-
ckelt. In ihm erhalten die Länder eine nicht konditionierte kurzfris-
tige Kreditlinie. So wird Spekulation gegen einzelne Staaten schon im
Vorfeld abgewendet. Die Bankenunion wird durch eine gemeinsame
Einlagensicherung als Rückversicherung vollendet, damit jeder Euro
überall gleich sicher ist. Durch eine gemeinsame und stärker antizy-
klische Fiskalpolitik entlasten wir die Zentralbank und sorgen dafür,
dass sie künftige Brände nicht wieder alleine löschen muss. Darüber
hinaus begrüßen wir, dass die EZB ihrer Verantwortung für die Sta-
bilität des Euro in allen Mitgliedstaaten nachkommt, indem sie Zins-
unterschiede innerhalb der Eurozone in Grenzen hält. Wir stehen zur
Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank. Gleichzeitig begrüßen
wir die Debatte der EZB über ihre neue geldpolitische Strategie. Die
Klimakrise hat massive Rückwirkungen auf unsere Volkswirtschaften,
es ist deshalb sinnvoll, dass alle geldpolitischen Maßnahmen den
Einfluss der Klimakrise auf die Geldwert- und Finanzstabilität berück-
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Wir wollen, dass sich der Euro zu einer glaubwürdigen, internationa-
len Leitwährung entwickelt, damit Europa seine Souveränität bewahrt
und ausbaut. Langfristig soll ein starker und stabiler Euro seinen
Platz in einem kooperativen globalen Weltwährungssystem finden.
Der Euro ist ein wesentlicher Baustein einer umfassenden Strategie,
die europäische Werte auf der globalen Ebene stärkt und durchsetzt.
Wir werden sichere europäische Vermögenswerte schaffen, in denen
die Welt sparen kann. In Zukunftsmärkten wie Investitionen in Klima-
schutz soll der Euro das internationale Zahlungsmittel werden. Um
die internationale Rolle des Euro zu stärken, braucht es aber auch
innereuropäische Solidarität: Wir wollen Ungleichgewichte gemein-
sam in Überschuss- und Defizitländern reduzieren sowie wirtschafts-
und finanzpolitische Entscheidungen als Gemeinschaft treffen.
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Wir wollen den Bundeshaushalt nachhaltiger, gerechter und trans-
parenter machen. Nachhaltiger wird er, wenn wir die umweltschäd-
lichen Subventionen endlich beenden. Immer noch subventionieren
die öffentlichen Haushalte des Landes mit über 50 Milliarden Euro
klimaschädliches Verhalten. Wir werden diese Subventionen schritt-
weise abbauen und den Bundeshaushalt klimagerecht machen. In
einem ersten Schritt können wir so über 15 Milliarden Euro jährlich
einnehmen und sie für die Finanzierung von Klimaschutz und sozialer
Gerechtigkeit einsetzen. Für die Ausgaben des Bundes streben wir
eine Klima- und Biodiversitätsquote an, die schrittweise steigen soll.
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Die großen Herausforderungen unserer Zeit sind global: Pandemien,
die Klima- und Biodiversitätskrise, Hunger, Urbanisierung, Migration
und die sozial-ökologische Transformation als besondere Aufgabe.
Wir können sie nur gemeinsam meistern. Jahrelang hat Deutsch-
land in Europa und der Welt aber allenfalls moderiert, oft gezögert,
ist abgetaucht. Es ist Zeit, wieder eine kooperative und aktive Poli-
tik zu betreiben und als gestaltende Kraft voranzugehen im Sinne
einer multilateralen und vorsorgenden, einer kohärenten und werte-
geleiteten Politik – stets europäisch und entlang einer verlässlichen
deutsch-französischen Zusammenarbeit, mit unseren Partner*innen
innerhalb und außerhalb Europas, transatlantisch und im Rahmen der
Vereinten Nationen.
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Gestützt auf die Agenda der Vereinten Nationen für nachhaltige
Entwicklung, das Pariser Klimaabkommen, internationale Menschen-
rechtsnormen und die rechtebasierte internationale Ordnung set-
zen wir uns für eine wirkungsorientierte globale Strukturpolitik ein,
die den Schutz und die Bereitstellung globaler Gemeingüter, eine
gerechte Verteilung von Ressourcen und Wohlstand sowie Entwick-
lungschancen für alle als beste Vorsorge gegen die Klima- und Bio-
diversitätskrise, Konflikte, Gewalt oder das unermessliche Leid von
Hunger, Flucht und Vertreibung begreift. Wir wollen dazu auch eine
europäische Politik der globalen Vernetzung und Konnektivität voran-
treiben und begrüßen entsprechende Partnerschaften
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Mehr denn je bedrohen Klimaveränderungen und der Verlust von
Artenvielfalt menschliche Sicherheit und Freiheit sowie die nachhal-
tige Entwicklung – überall auf der Welt. Die Zeit drängt. Darum braucht
es in den nächsten Jahren einen energischen Schub für eine sozial-
ökologische Transformation. Die nachhaltigen Entwicklungsziele der
Agenda 2030 und des Klimaabkommens von Paris waren ein Aufbruch.
Alle Länder sind seitdem verpflichtet, bei sich zu Hause anzufangen
und ihren Beitrag für die gemeinsame Aufgabe zu leisten – schließlich
sind es unsere Entscheidungen in Wirtschaft und Handel, bei Agrar-
oder Rüstungsexporten, die sich weltweit stark auf Klima, Artenschutz
und globale Gerechtigkeit auswirken. Wir wollen alle Politikbereiche
in Deutschland auf die Transformation ausrichten und für ein strategi-
sches und kohärentes Handeln in allen Ressorts und Politikbereichen
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Wir verfolgen eine ambitionierte, nachhaltige und menschenrechts-
konforme Klimaaußenpolitik und setzen uns für globale Klimage-
rechtigkeit ein: Wir machen Klimaneutralität sowie die Bewältigung
von Klimafolgen zu einer ressortübergreifenden strategischen Priori-
tät unseres internationalen politischen Handelns. So wollen wir auch
der historischen Verantwortung von Deutschland und Europa gerecht
werden. Internationale Kooperation für Klimagerechtigkeit ist klima-
politisch notwendig, verfolgt die Erreichung der nachhaltigen Ent-
wicklungsziele, beugt Ressourcenkonflikten vor und sichert Frieden.
Denn die Länder des globalen Südens haben wachsende Energiebe-
darfe: Mit Klima- und Entwicklungspartnerschaften wollen wir Inno-
vation für Klimaneutralität global vorantreiben, den massiven Ausbau
erneuerbarer Energien unterstützen und Anpassung stärken, damit
die Weltgemeinschaft auf den 1,5-Grad-Pfad kommen kann. Wir wol-
len Win-win-Situationen für Europa und seine Nachbarstaaten sowie
für Länder mit großen Potenzialen für erneuerbare Energien schaf-
fen und somit postkolonial sensibel unseren Bedarf an grüner Ener-
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Klima und Umwelt schützen, Menschenrechte achten
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Der Schutz der Menschenrechte verpflichtet zum Klima- und Umwelt-
schutz, umgekehrt schützt Klima- und Umweltschutz Menschenrechte.
Wir treten für verbindliche Mechanismen zum Schutz von Menschen
ein, die aufgrund von Extremwetterereignissen oder schleichender
Umweltveränderung ihre Lebensgrundlage verlieren und ihre Heimat
verlassen müssen. Insbesondere regionale Ansätze, die den Betroffe-
nen eine selbstbestimmte und würdevolle Migration ermöglichen und
ihnen Aufenthaltsperspektiven schaffen, unterstützen wir. Zugleich
wollen wir jene Staaten in die Pflicht nehmen, die historisch am meis-
ten zur Erderwärmung beigetragen haben, um dem Verantwortungs-
prinzip im Umweltvölkerrecht Rechnung zu tragen und Heimat- und
Aufnahmeländer klimabedingter Migration zu unterstützen. Die „Task
Force on Displacement“ der Klimarahmenkonvention UNFCCC wol-
len wir strukturell stärken und setzen uns dafür ein, dass ihre Emp-
fehlungen ebenso umgesetzt werden wie der Globale Pakt für eine
sichere, geordnete und reguläre Migration sowie der Globale Pakt
für Flüchtlinge. Es braucht auch die Stärkung des Rechts indigener
Gemeinschaften. Initiativen zur Stärkung des Rechtswegs, auch gegen
multilaterale Investitionsbanken und das Instrument der Klimaklagen
unterstützen wir. Die französische Initiative, das Umweltvölkerrecht
zu kodifizieren und zu konsolidieren, greifen wir auf und machen uns
dafür stark, in einem ersten Schritt das Recht auf saubere Umwelt in
einer Resolution der VN-Generalversammlung zu verbriefen. Da Ver-
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China ist Europas Wettbewerber, Partner, systemischer Rivale. Wir ver-
langen von China ein Ende seiner eklatanten Menschenrechtsverlet-
zungen, etwa in Xinjiang und Tibet und zunehmend auch in Hongkong.
Es braucht auch einen konstruktiven Dialog mit China, der dort eine
Kooperation sucht, wo es zu konstruktiver Zusammenarbeit bereit ist,
und klare Gegenstrategien bereithält, wo China systematisch versucht,
internationale Standards zu schwächen. Insbesondere in der Klima-
politik streben wir gemeinsame politische, wirtschaftliche und techno-
logische Anstrengungen sowie eine Einhaltung von nachhaltigen Pro-
duktionsstandards und einen transparenten Fahrplan zur Bekämpfung
der Klimakrise, beispielsweise durch einen Kohleausstieg, in China an.
Kooperation mit China darf nicht zu Lasten von Drittstaaten oder von
Menschen- und Bürger*innenrechten gehen. Wir halten uns an die
„Ein-China-Politik“ der Europäischen Union und betonen, dass die Ver-
einigung mit Taiwan nicht gegen den Willen der Bevölkerung Taiwans
erzwungen werden darf. Gleichzeitig wollen wir den politischen Aus-
tausch mit Taiwan ausbauen. Unsere Handelsbeziehungen mit China
wollen wir nutzen, um fairen Marktzugang für ausländische Investi-
tionen, Rechtssicherheit und gleiche Wettbewerbsbedingungen ein-
zufordern. Wir erwarten, dass China die entscheidenden Kernnormen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ratifiziert und jede Form
von Zwangsarbeit beendet. Das EU-Lieferkettengesetz muss ange-
sichts der Menschenrechtsverletzungen – etwa in Xinjiang – Waren
aus Zwangsarbeit den Zugang zum Binnenmarkt ebenso verwehren,
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Demokratiebewegung in Russland. Die mutige Zivilgesellschaft, die
der immer härteren Repression durch den Kreml die Stirn bietet und
für Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und sexuelle
Selbstbestimmung kämpft, wollen wir unterstützen und den kulturel-
len, politischen und wissenschaftlichen Austausch mit ihr intensivie-
ren. Für eine Lockerung der Sanktionen, die wegen der völkerrechts-
widrigen Annexion der Krim und des militärischen Vorgehens in der
Ukraine gegen Russland verhängt wurden, hat die EU klare Bedingun-
gen formuliert. An diesen werden wir festhalten und die Sanktionen
bei Bedarf verschärfen. Wir verlangen, dass die russische Regierung
ihre Zusagen aus dem Minsker Abkommen umsetzt. Das Pipeline-
Projekt Nord Stream 2 trägt nicht zum Klimaschutz bei, richtet sich
gezielt gegen die energie- und geostrategischen Interessen der Euro-
päischen Union, gefährdet die Stabilität der Ukraine und muss daher
gestoppt werden. Es braucht außerdem einen konstruktiven Klima-
Dialog mit Russland, wobei bei einzelnen Schritten die Menschen-
rechte geschützt werden müssen.
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Partnerschaften mit den Staaten und Gesellschaften des Nahen
Ostens und der südlichen europäischen Nachbarschaft sind ein wich-
tiger Bestandteil unserer Außen-, Klima- und Menschenrechtspolitik.
Wir setzen auf vielfältige Formen der Zusammenarbeit, etwa durch
Stärkung der Zivilgesellschaften im Bemühen um mehr Beteiligung,
Kooperation bei der Bewältigung der Herausforderung Klimawandel
und Förderung unabhängiger und nachhaltiger Wirtschaftsstruktu-
ren, gerade für junge Menschen. Eine Vermittlung zur Verständigung
zwischen dem Iran und den arabischen Golfstaaten gehört ebenso
zu den Aufgaben europäischer Außenpolitik wie Bemühungen zur
Mediation von offenen Konflikten, zum Beispiel in Syrien, Libyen und
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K
Kapital 84
Karenzzeit 176
Kinderarmut 98
Kindergrundsicherung 92, 98, 102, 111
Kinderrechte 97, 100
Kirchen 175
Kitas 52, 97 f., 142, 185 f.
Klima 13, 21, 40, 42, 80, 88, 220, 222
Klimaabkommen von Paris 18
Klimabewegung 20
Klimafinanzierung 221
Klimakrise 9, 12 f., 28, 35, 41, 47, 57, 62, 83, 88, 125, 143 f., 154,
166, 199, 207, 212, 228, 249
Klimaneutralität 10, 12, 14 f., 17, 24 f., 29, 33, 37, 57 f., 61, 156, 221
Klimapolitik 18, 227 f.
Klimaschutz 12, 14 f., 19 ff., 29, 33, 35, 40, 43, 52, 57 ff., 64 f., 69,
79, 81, 87, 89, 125 f., 137, 156 f., 166, 222, 229 f., 232, 256
Kolonialismus 209
Kommunen 11, 18, 22, 24, 28, 31 f., 37, 41, 45, 54, 61, 73, 97, 99,
117 f., 126, 129 ff., 133 ff., 149 f., 182, 185, 190, 205, 209 f., 214 ff.,
219, 241, 257
Kontrolle 78, 80, 87 f., 90, 107, 109, 117, 176, 196, 242, 251, 254
Kreislaufwirtschaft 15, 17, 45, 58, 63, 65 f.
Krisenprävention 219, 223, 232, 244, 246, 253
Krisenzeiten 248
Kryptowährungen 87
Kultur 10, 70, 85, 137, 166, 171, 205 ff., 215
Kulturelle Vielfalt 207
Künste 205, 207