Klima+Wirtschaft - 139 Ergebnisse
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Sicherung der Sozialen Marktwirtschaft und Stärkung der Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
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Klima- und Umweltschutz durch Innovation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
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Land- und Forstwirtschaft, Angeln, Fischerei und Jagd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
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Das Ergebnis war eine Politik, die unseren Staat satt und
träge gemacht hat – statt schlank und stark. Das hat die
Pandemie gezeigt. Während andere Staaten ihre Ver-
waltung digitalisiert haben, haben wir an Formularen und
Zettelwirtschaft festgehalten. Während andere Staaten ihr
Gesundheitssystem digitalisiert haben, haben sich unsere
Gesundheitsämter gegenseitig Faxe geschickt. Hochquali-
fizierte Beamtinnen und Beamte haben Listen abgetippt, statt
mit Hilfe moderner digitaler Technologien effektiv Infektions-
ketten nachzuverfolgen. Während andere Staaten per SMS
zu Impfungen einladen, haben wir Impftermine per Brief
vergeben. Statt schützende Masken schnell und pragma-
tisch an schutzbedürftige Menschen zu schicken, drucken
wir aufwendig Bezugsscheine, versenden sie per Post und
nötigen gefährdete Menschen dazu, die Masken in belebten
Innenstädten abzuholen. Wir haben uns in der Krise an die
Basistechnologie Papier geklammert, als wären wir noch im
20. Jahrhundert. Schluss damit. Wir müssen unseren Staat
umfassend modernisieren, damit wir endlich im 21. Jahrhun-
dert ankommen.
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Die Bilanz dieser Politik ist ein Leben auf Kosten der Zukunft.
Statt Wettbewerb, Unternehmertum und Innovation zu för-
dern, setzte die Politik der Großen Koalition auf Altbekann-
tes und Altmodisches. Statt Wohlstand und Nachhaltigkeit,
Wachstum und Klimapolitik, wirtschaftliche Stärke und öko-
logische Verantwortung zu verbinden, setzte sie auf Verbote
und Dirigismus. Statt die Sozialsysteme fit für die Zukunft zu
machen, hat sie die Probleme des demographischen Wan-
dels verschärft. Statt für weltbeste Bildung zu sorgen, hat
sie zugelassen, dass unser Bildungssystem vielen Menschen
keine fairen Aufstiegschancen bietet. Statt Eigeninitiative und
die Übernahme persönlicher Verantwortung jeder und jedes
Einzelnen zu stärken, verzettelte sie sich in Bürokratie. Und
statt für einen handlungsfähigen Rechtsstaat zu sorgen, der
die Sicherheit und Bürgerrechte gleichermaßen schützt, hat
die Politik die Freiheit der Sicherheit auf einer erschrecken-
den Art und Weise untergeordnet.
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WERDEN WIR DAS
LAND, DAS IN UNS
STECKT
Die Kraft zur umfassenden Modernisierung Deutschlands
steckt in uns. Sie steckt in den Menschen. Sie steckt in den
Kräften der freien Wissenschaft und der Sozialen Markt-
wirtschaft. Die schnelle Entwicklung von Impfstoffen gegen
Covid-19 durch deutsche Forscherinnen und Forscher zeigt:
Harte Arbeit, Entschlossenheit und Erfindergeist können Berge
versetzen. Die Grundlage dafür ist Freiheit. Nie war sie wich-
tiger! Holen wir uns unsere Freiheit mit einem Neustart der
Politik zurück. Werden wir das Land, das in uns steckt.
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Werden wir fit für die Zukunft! Machen wir uns fit für den Auf-
holwettbewerb: Entfesseln wir die Kräfte der Sozialen Markt-
wirtschaft und weltbester Bildung für Wohlstand, Freiheit und
Aufstiegschancen. Nutzen wir die Agilität der Marktwirt-
schaft, um schnell aus der Krise zu wachsen.
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Werden wir ein Land der Chancen! Nutzen wir die Schub-
kraft der Freiheit, der Sozialen Marktwirtschaft und der
Modernisierung für die Bewältigung der großen Heraus-
forderungen unserer Zeit: mehr Europa für mehr Freiheit und
Menschenrechte weltweit. Mehr German Mut für mehr Klima-
schutz und mehr nachhaltige Entwicklung. Mehr Chancen
zum Aufbau von Eigentum für mehr Zukunftssicherung.
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Wir Freie Demokraten setzen auf Freiheit und Verantwortung.
Wir setzen auf die Kraft der Sozialen Marktwirtschaft und
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wirtschaftliche Prosperität als Gegenmodell zum dirigisti-
schen Staat, der sich im Klein-Klein verzettelt und sich als
Erziehungsberechtigter der Bürgerinnen und Bürger aufführt.
Wir stehen für eine lebendige Kulturszene und die Entfaltung
individueller Kreativität. Wir wollen die Gesellschaft zusam-
menhalten, ohne dass sich alle einem vorgegebenen Lebens-
entwurf anpassen müssen. Wir respektieren die persönliche
Entscheidung jeder und jedes Einzelnen, weil wir darin die
Grundlage für die Freiheit der Menschen erkennen. Wir Freie
Demokraten setzen auf Freiheit, Rechtsstaat und Bürgerrechte,
die auch in Krisenzeiten gelten und nicht als „Privilegien“
abgetan werden dürfen, die uns nach Belieben zugeteilt oder
vorenthalten werden können. Wir Freie Demokraten setzen
auf die Kraft der Eigenverantwortung, der Privatinitiative,
der Freiheit des Individuums. Wir wollen ein Land, das ge-
meinsam mit unseren Wertepartnern des globalen Westens
Freiheit und Menschenrechte weltweit entschlossen verteidigt
und wo immer möglich globale Kooperation und nachhaltige
Entwicklung zum Wohle aller Menschen befördert. Wir Freie
Demokraten erkennen in der Agenda 2030 der Vereinten
Nationen und ihren 17 Zielen den bisher umfassendsten
Versuch der Menschheit, die verschiedenen Aspekte nach-
haltiger Entwicklung in ein global verbindendes Zielsystem zu
bringen. Das ist eine Chance auf mehr Freiheit für alle und
für zukünftige Generationen. Wir wollen ein Land, das seinen
Beitrag zur globalen Entwicklung leistet und dem Frieden der
Welt dient. Wir Freie Demokraten setzen auf Weltoffenheit,
Toleranz und den Wettbewerb der besten Ideen: in einer
lebendigen Demokratie selbstbewusster Bürgerinnen und
Bürger. Das ist unser Ziel. Das ist die richtige Richtung.
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WIR WOLLEN
GESTALTEN
Nie gab es mehr zu tun, um unserem Land die richtige Rich-
tung zu geben. Daran wollen wir Freie Demokraten mitwirken.
Als Stimme des Fortschritts und der Freiheit wollen wir die
Krise gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern bewältigen
und Deutschlands Potentiale entfesseln. Wir legen hier unser
Programm vor, das aus Überzeugung gemacht ist. Es geht
nicht um Taktik, es geht nicht um Farbenspiele. Wir treten
bei der Bundestagswahl nicht für Koalitionen an, sondern für
unsere Überzeugung: Wir wollen den richtigen Weg für unser
Land. Wir wollen so stark werden, dass keine seriöse Bundes-
regierung ohne die Freien Demokraten gebildet werden kann,
damit der Wert der Freiheit bei jeder politischen Entscheidung
seine angemessene Bedeutung erhält. Das gibt uns die Macht,
möglichst viele unserer Ideen umzusetzen. Wir wollen nicht ge-
wählt werden, damit dieser Kanzler oder jene Kanzlerin wird.
Wir stellen uns nicht zur Wahl, damit jemand etwas wird. Wir
stellen uns zur Wahl, damit es unserem Land besser geht: mit
mehr individueller Freiheit und persönlicher Verantwortung, mit
mehr Sozialer Marktwirtschaft und umfassender Nachhaltig-
keit. Und mit einem Staat, der stark ist, weil er schlank und
modern agiert statt selbstzufrieden, altmodisch und träge.
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Wie es ist, darf es nicht bleiben: Große Demokratien wie
die USA setzen wieder Kurs auf kräftiges und anhaltendes
Wirtschaftswachstum. Systemische Wettbewerber wie das
autoritäre Regime Chinas reklamieren für sich erfolgreichere
Wege aus der Krise. Umso entschlossener müssen wir jetzt
das Fundament für einen Aufholwettbewerb legen: Werden
wir Weltspitze bei der Wettbewerbsfähigkeit statt bei Steuern
und Abgaben. Investieren wir massiv in die Grundlagen
von Aufstieg und Wachstum: unser Bildungssystem. Lassen
wir unsere Infrastrukturen nicht länger verkommen, sondern
bauen sie aus. Stärken wir die Kräfte der Sozialen Markt-
wirtschaft und des Freihandels. Bringen wir das Verhältnis
von Privat und Staat wieder in eine die Leistungsbereitschaft
fördernde Balance. Geben wir Mittelstand, Selbstständigen
und Start-ups mehr Raum für Erfolg und kreative Lösungen!
Ermutigen statt erschweren: Das ist unsere Mission.
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SICHERUNG DER SOZIALEN
MARKTWIRTSCHAFT UND
STÄRKUNG DER WIRTSCHAFT
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Bereits vor der Coronakrise hat Deutschlands Wirtschaft an
Fahrt verloren. Nun müssen wir trotz Krise schnell wieder auf
Wachstumskurs kommen. Für einen zukunftsfähigen Standort
und Arbeitsplätze brauchen wir echte Modernisierungsimpul-
se. Wir Freie Demokraten setzen dabei auf die Innovations-
kraft der Sozialen Marktwirtschaft und auf eine Agenda für
mehr Wachstum: entlasten, entfesseln, investieren.
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Schnelle Hilfe durch „Negative Gewinnsteuer“
in Wirtschaftskrisen
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Wir Freie Demokraten fordern, dass eine kurzfristige Liquidi-
tätshilfe direkt vom Finanzamt ausgezahlt werden kann. Statt
Steuervorauszahlungen von den Konten der Unternehmen abzu-
buchen, überweisen die Finanzämter eine negative Einkommen-
beziehungsweise Körperschaftsteuer als Liquiditätssoforthilfe:
die „Negative Gewinnsteuer“. Als Bemessungsgrundlage dient
der letzte Steuerbescheid. In einem zweiten Schritt soll eine
deutlich erweiterte Verlustverrechnung mit Gewinnen vergange-
ner oder künftiger Jahre eingeführt werden. Damit sorgen wir
in wirtschaftlichen Krisenzeiten für schnelle und unbürokratische
Hilfen und verhindern unnötige Jobverluste und Insolvenzen.
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Entfesselungspakt für die deutsche Wirtschaft
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Wir Freie Demokraten fordern einen Entfesselungspakt für
die deutsche Wirtschaft, in dem Maßnahmen zur Bürokratie-
entlastung gebündelt und vorangetrieben werden. Der stetig
wachsende Bürokratiedschungel belastet die Bürgerinnen
und Bürger sowie die deutschen Unternehmen und bremst die
wirtschaftliche Entwicklung aus. Initiativen wie das Bürokratie-
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Wir Freie Demokraten wollen die steuerliche Belastung von
Unternehmen auf den OECD-Durchschnitt (Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) von rund
25 Prozent senken. Unser Ziel ist es, im Zuge der angestreb-
ten Harmonisierung der Unternehmensbesteuerung in Europa
den deutschen Sonderweg der Gewerbesteuer zu beenden.
Das heißt zugleich, dass die Finanzierung der Kommunen
auf eine neue Grundlage gestellt werden muss – etwa durch
einen kommunalen Zuschlag mit eigenem Hebesatzrecht auf
die Körperschaftsteuer und auf die zuvor abgesenkte Ein-
kommensteuer sowie einen höheren Anteil der Kommunen an
der Umsatzsteuer. Zudem wollen wir uns gemeinsam mit den
USA für eine globale Mindestbesteuerung für Unternehmen
einsetzen. So sorgen wir für mehr Fairness im Wettbewerb
zwischen großen internationalen Konzernen, die aggressive
Steuervermeidung betreiben, und Mittelständlern.
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Wir Freie Demokraten wollen Forschung und Entwicklung
steuerlich stärker fördern. Deutschland kann nur dann dauer-
haft Wohlstand und soziale Sicherheit gewährleisten, wenn
die Unternehmen innovative Produkte und Dienstleistungen
entwickeln. Das Steuerrecht muss dazu einen Beitrag leisten,
indem es die Rahmenbedingungen für die Bereitstellung von
Wagniskapital verbessert. Dadurch schaffen wir bessere
Bedingungen für Start-ups und geben Innovationen eine
Chance. Gerade die Coronakrise hat gezeigt, dass der stete
Wandel der Wirtschaft neue Ideen und Wege erfordert. So
muss Deutschland bei der Digitalisierung aufholen. Deshalb
brauchen wir ein Steuerrecht, das innovative Unternehmen
unterstützt.
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Wir Freie Demokraten wollen die Abschreibungsbedingungen
verbessern. Hierzu sollen die degressive Abschreibung (AfA)
für bewegliche Wirtschaftsgüter verstetigt und für digitale
Güter einheitliche und verkürzte Abschreibungsfristen von
höchstens drei Jahren festgesetzt werden, sofern nicht eine
Sofortabschreibung in Betracht kommt. Die Grenze für die So-
fortabschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter wollen wir
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Zurück zur Marktwirtschaft – mit Wachstum
Corona-Folgen überwinden
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Wir Freie Demokraten fordern die Rückkehr zu marktwirt-
schaftlichen Prinzipien. Viele sind, bedingt durch die COVID-
19-Pandemie, unverschuldet in finanzielle Not geraten. Es
war daher richtig, Hilfsprogramme auf den Weg zu bringen,
doch der Weg zu immer mehr Nothilfen und Rettungs-
schirmen für einzelne Unternehmen lässt sich nicht aufrecht-
erhalten. Er ist ineffizient, verzerrt den Wettbewerb und
reduziert die Wettbewerbsfähigkeit sowie Innovationskraft
von bestehenden Betrieben wie auch von Gründerinnen und
Gründern. Außerdem wächst die Marktmacht einzelner Unter-
nehmen, was zu weniger Innovation und höheren Preisen für
die Konsumentinnen und Konsumenten sowie zu Fehlanreizen
für Unternehmen führt. Wir wollen den Wettbewerb national
und international stärken und insbesondere vermeiden, dass
unnötige Verflechtungen von Markt- und Staatswirtschaft ent-
stehen. Daher unterstützen wir Maßnahmen, die gleichmäßig
für alle Unternehmen gelten, den Wettbewerb weniger verzer-
ren und zu einem sich selbst tragenden Wirtschaftswachstum
beitragen.
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Wir Freie Demokraten wollen die faire und regelbasierte
europäische Wettbewerbsordnung schützen und stärken und
damit internationale Standards setzen. Dazu gehört zum
einen der Einsatz gegen Protektionismus im europäischen
Binnenmarkt. Wir wollen die EU-Entsenderichtlinie verein-
fachen und das deutsche Arbeitnehmer-Entsendegesetz
entbürokratisieren. Zum anderen brauchen wir insbesondere
für junge und mittelständische Unternehmen bessere Wettbe-
werbsbedingungen, gerade im Bereich der Digitalwirtschaft.
Die Konzentration von Marktmacht auf etablierte und große
Unternehmen behindert echten Wettbewerb und Innovation.
Das schadet insbesondere Verbraucherinnen und Verbrau-
chern sowie der Zukunftsfähigkeit des Standortes. Wir wen-
den uns daher entschieden gegen die politische Förderung
von „nationalen Champions“. Derlei Alleingänge innerhalb
des europäischen Binnenmarktes bremsen Innovationen und
Skalierbarkeit aus. Das senkt letztlich die Wettbewerbsfähig-
keit europäischer Unternehmen gegenüber amerikanischer
und chinesischer Konkurrenz. Wir sehen die Soziale Markt-
wirtschaft als lernendes System und als Modell für eine öko-
nomische Friedensordnung – nicht nur in Europa.
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Wir Freie Demokraten wollen eine wirksame Kontrolle großer
Unternehmen der Digitalwirtschaft schaffen, die Zugänge
zum Internet kontrollieren. Solche Gatekeeper-Unternehmen,
die als Betreiber einer Suchmaschine, als soziales Netzwerk
oder als dominierende Handelsplattform die Wettbewerbsbe-
dingungen kleiner oder mittlerer Unternehmen entscheidend
beeinflussen können, müssen einer speziellen Regulierung
unterworfen werden. Die Regulierung soll verhindern, dass
Gatekeeper den Wettbewerb verzerren, indem sie sich bei-
spielsweise bei Suchergebnissen selbst begünstigen, indem
sie die Interoperabilität mit Angeboten anderer Unterneh-
men einschränken oder indem sie die Geschäftsdaten ihrer
Partnerinnen und Partner in unlauterer Weise zum eigenen
Vorteil nutzen. Eine wirksame Kontrolle global agierender
Gatekeeper-Unternehmen kann nicht allein von der Ebene des
nationalen Rechts und der Behörden der EU-Mitgliedstaaten
ausgehen. Wir unterstützen deshalb die Pläne zur Schaffung
eines Digital Markets Act auf Ebene der Europäischen Union,
mit dem eine das Kartellrecht ergänzende europäische Regu-
lierung für Gatekeeper-Unternehmen geschaffen werden soll.
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muss sie die institutionelle Verankerung einer regelbasierten
Freihandelsordnung vorantreiben. Um der Handelspolitik in
der nächsten Bundesregierung mehr Gewicht zu verleihen,
fordern wir eine Staatsministerin oder einen Staatsminister
für Außenhandel. Das Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie wollen wir zudem in „Bundesministerium für
Wirtschaft, Freihandel und Energie“ umbenennen. Um die
Handlungsfähigkeit der Europäischen Union in der Handels-
politik zu erhalten, wollen wir Freihandelsabkommen so ge-
stalten, dass – wie etwa beim EU-Japan Abkommen – nur die
Zustimmung des Europäischen Parlaments, nicht aber die von
nationalen und regionalen Parlamenten benötigt wird. Dabei
wollen wir in der EU und weltweit gegen Marktverzerrun-
gen vorgehen, die zum Beispiel durch stark subventionierte
Staatsunternehmen entstehen. Wir setzen uns zudem für den
Grundsatz der Reziprozität ein, wonach Unternehmen nur
dann Zugang zum europäischen Markt haben sollten, wenn
das umgekehrt auch der Fall ist.
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Gründung eines transatlantischen
Wirtschaftsraums
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Wir Freie Demokraten wollen einen neuen Anlauf für ein um-
fassendes transatlantisches Freihandelsabkommen und einen
transatlantischen Wirtschaftsraum erreichen. Eine Blaupause
kann das EU-Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) lie-
fern, das 2017 abgeschlossen wurde und endlich auch von
Deutschland ratifiziert werden sollte. Ebenso wollen wir das
EU-Freihandelsabkommen mit Mercosur zügig abschließen
und ratifizieren.
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Zukunftsbranche Tourismus – heimische Wirtschaft
stärken
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Wir Freie Demokraten wollen die Tourismuswirtschaft nach-
haltig stärken. Nachhaltiges Reisen ist durch die Pandemie
verstärkt in den Fokus gerückt. Das gestärkte Bewusstsein soll-
te genutzt werden, um den Tourismus nachhaltig weiterzuent-
wickeln. Deshalb brauchen wir ein pandemiefestes Krisenma-
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nagement, das die Tourismuswirtschaft für die Zukunft stärkt.
Der Tourismus ist bis in strukturschwache Regionen hinein ein
wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Die Coronakrise
hat die vorher gesunde Branche und ihre rund drei Millionen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwer getroffen. Zusätzlich
stellen der Fachkräftemangel sowie zahlreiche Bürokratie-
pflichten gerade kleine und mittlere Unternehmen vor große
Herausforderungen. Von einem starken Zukunftskonzept
profitiert die gesamte touristische Wertschöpfungskette –
wie Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungen. Wir
setzen auf Vielfalt statt ideologische Denkschranken. Deshalb
müssen Reisen und Individualverkehr durch Innovationen
ökologischer werden. Als Motor fungiert auch der Ausbau
der Digitalisierung. Ohne Breitbandversorgung bleiben wir
vom wachsenden Online-Reisemarkt und von Reiseinnovatio-
nen abgehängt. Wir wollen daher Anreize für Investitionen
schaffen und überflüssige Bürokratie abschaffen.
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Deutschland gehört bei Steuern und Sozialabgaben zur Welt-
spitze. Wir Freie Demokraten wollen die Balance zwischen
Privat und Staat wiederherstellen, ohne dabei eine seriöse
Haushaltspolitik aufzugeben. Wir fordern ein grundlegendes
Umdenken in der Steuerpolitik: Wir wollen die Bürgerinnen
und Bürger spürbar entlasten und damit die unabdingbare
Voraussetzung für Impulse in die wirtschaftliche Erholung
unseres Landes schaffen. Das ist ein wichtiger Punkt auf
unserer Agenda für mehr Wachstum, denn nur mit Wachs-
tum wird es gelingen, die Folgen der Coronapandemie zu
überwinden. Dabei stehen wir für eine solide und investitions-
orientierte Haushaltspolitik und zur im Grundgesetz veranker-
ten Schuldenbremse. Denn jede Generation hat ihre Heraus-
forderungen und muss über die finanzpolitischen Spielräume
verfügen, um diesen gerecht werden zu können.
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Wir Freie Demokraten wollen die Wirtschaft fördern und
dafür auch im Steuerrecht gezielte Impulse setzen: Indem
wir Bürgerinnen und Bürger entlasten und den Unternehmen
Perspektiven eröffnen, die ein nachhaltiges Wirtschaftswachs-
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Wir Freie Demokraten wollen einen fairen Tarif bei der
Einkommensteuer: den Chancentarif. Dazu wollen wir den
Spitzensteuersatz schrittweise „nach rechts verschieben“ – mit
dem Ziel, dass dieser erst ab einem Einkommen von 90.000
Euro greift. Dadurch wird der Steuertarif für alle Steuerzah-
lerinnen und Steuerzahler zusätzlich gestreckt. Die Belastung
der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist in Deutschland
mittlerweile so hoch wie kaum in einem anderen OECD-
Staat (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung). Steuerpflichtige, die das 1,4-fache des durch-
schnittlichen Bruttogehalts aller Arbeitnehmer in Deutschland
erhalten, zahlen momentan schon den Spitzensteuersatz.
Im Jahr 1965 lag dieser Wert noch beim 18-fachen. Für
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Deutschland gehört bei Steuern und
Sozialabgaben zur Weltspitze. Wir
Freie Demokraten wollen die Balance
zwischen Privat und Staat wiederher-
stellen, ohne dabei eine seriöse Haus-
haltspolitik aufzugeben. Wir fordern
ein grundlegendes Umdenken in der
Steuerpolitik: Wir wollen die Bürgerin-
nen und Bürger spürbar entlasten und
damit die unabdingbare Vorausset-
zung für Impulse in die wirtschaftliche
Erholung unseres Landes schaffen.
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ist eine Frage der politischen Glaubwürdigkeit. Nicht zuletzt
geht es hierbei auch um die Entlastung der vielen betrof-
fenen mittelständischen Unternehmen. Die Abschaffung ist
daher zugleich Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik.
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Wir Freie Demokraten lehnen eine einmalige Vermögens-
abgabe ebenso ab wie die Wiederbelebung der Vermö-
gensteuer. Beides ist für unsere mittelständisch geprägte
Wirtschaft ein Hemmschuh bei der Bekämpfung der
wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie, weil den
Unternehmen Liquidität unabhängig von deren Ertragslage
entzogen wird. Die Erbschaftsteuer sollte im Hinblick auf
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Die vor uns liegenden Herausforderungen bergen die Chance
für eine zukunftsorientierte Neuausrichtung für mehr Wachs-
tum und Innovation. Wir sind überzeugt, dass anhaltendes
Wirtschaftswachstum den Weg aus der Krise in die neue
Zeit ebnet. Wir Freie Demokraten wollen daher neue Impulse
durch Zukunftsinvestitionen entfachen.
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Wir Freie Demokraten wollen, dass im Jahr 2025 in Deutsch-
land 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts investiert werden
– und zwar vor allem privat und nicht vorrangig vom Staat.
Dafür wollen wir die nötigen Rahmenbedingungen schaffen.
Der Staat muss seine Investitionen sowie die sonstigen steuer-
und wirtschaftspolitischen Instrumente so einsetzen, dass auch
private Unternehmen gern in Deutschland investieren.
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Die Herausforderungen, die vor uns liegen, bergen
die Chance für eine zukunftsorientierte Neuausrich-
tung – für mehr Wachstum und Innovation. Wir
sind überzeugt, dass anhaltendes Wirtschafts-
wachstum den Weg aus der Krise in die neue Zeit
ebnet. Wir Freie Demokraten wollen daher neue
Impulse durch Zukunftsinvestitionen entfachen.
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Schulfach Wirtschaft und Informatik
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Wir Freie Demokraten fordern die bundesweite Einführung
der Schulfächer Wirtschaft und Informatik. An deutschen
Schulen werden sie noch immer nicht ausreichend an-
geboten, obwohl sie heutzutage wie Rechnen, Lesen und
Schreiben zum Basiswissen gehören sollten. Wir wollen den
Schülerinnen und Schülern Kenntnisse über unser Wirtschafts-
system mit auf den Weg geben und ihren Gründergeist sowie
die Innovationsfreude schon im Schulalter fördern. Um mit
Desinformation, Hatespeech, Cybermobbing, Datenschutz
und Online-Sucht richtig und autonom umgehen zu können,
müssen die digitalen Kompetenzen der Schülerinnen und
Schüler gefördert werden.
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Wir Freie Demokraten wollen mit der Formel „vier Mal 1.000
Euro“ Bildungs-, Sozial- und Wirtschaftspolitik verbinden.
Unser konkreter Vorschlag lautet: bis zu 1.000 Euro beim
Midlife-BAföG, in einem ersten Schritt zusätzliche 1.000 Euro
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Das duale System der beruflichen Bildung in Deutschland ist
weltweit ein Vorbild und Erfolgsfaktor für unseren Wirtschafts-
standort. Die Verbindung von Praxis im Betrieb und Theorie in
der Berufsschule bietet jungen Menschen vielfältige Chancen
in der Arbeitswelt. Zudem trägt sie in Zeiten des demographi-
schen Wandels zur Fachkräftesicherung bei – etwa im Hand-
werk, in Industrie und Handel sowie in den Freien Berufen.
Wir Freie Demokraten wollen unser erfolgreiches berufliches
Bildungssystem daher stärken und fit für die Zukunft machen.
Wer die berufliche Bildung stärkt, stärkt den Mittelstand.
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Wir Freie Demokraten wollen eine praxisnahe Berufsorientie-
rung mit Azubi-Botschaftern auch an Gymnasien. Berufsorien-
tierungsangebote und Praktika soll es in enger Kooperation
mit der Wirtschaft an allen Schulformen geben. Flächen-
deckend wollen wir Jugendberufsagenturen ausbauen. Das
Aufstiegs-BAföG soll Teilzeitfortbildungen und interdiszipli-
näre Bildungswege besser fördern. Hybride Angebote und
eine bessere Anerkennung bereits erworbener Kompetenzen
sollen die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademi-
scher Bildung erhöhen. Der öffentliche Dienst muss berufliche
Qualifikationen für höhere Karrierewege gleichberechtigt
anerkennen.
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Moderne Hochschulen und beste Forschungsbedingungen
sind die Grundlage für Innovation und Fortschritt in unserem
Land und weltweit. Sie öffnen neue Chancen für unsere
Gesellschaft und für die Bekämpfung globaler Herausforde-
rungen – sei es beim Klimawandel durch die Entwicklung
klimafreundlicher Kraftstoffe oder beim Schutz der Gesund-
heit durch neue Impfstoffe. Wir wollen für eine moderne
Forschungspolitik sorgen, die Chancen in neuen Technologien
sieht und mit Gefahren verantwortungsvoll umgeht.
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sind 16 verschiedene Systeme nicht mehr zeitgemäß. Wir
wollen deshalb die Kompetenzverteilung zwischen den
staatlichen Ebenen neu regeln, die Digitalisierung der
Verwaltung vorantreiben und das öffentliche Dienstrecht
flexibilisieren. Der Staat soll sich auf seine Kernaufgaben
konzentrieren und die Stärke des marktwirtschaftlichen Wett-
bewerbs nutzen.
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Vorsorge für funktionierende Wirtschaftshilfen
treffen
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Wir Freie Demokraten fordern, für den Fall der Fälle bei
Wirtschaftshilfen und Hilfen für Selbstständige in Zukunft
besser gerüstet zu sein. Die Coronakrise hat gezeigt, welche
Instrumente es im Fall großer Krisen mit außergewöhnlichen
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Verhältnissen in der gesamten Wirtschaft und auf dem
gesamten Arbeitsmarkt braucht. Für solche Fälle brauchen
wir eine negative Gewinnsteuer, bei der Verluste aus dem
aktuellen Jahr mit Gewinnen der Vorjahre verrechnet werden
können. Und wir brauchen dann ebenso Hilfen für Selbst-
ständige mit und ohne Angestellte, um einen ausreichenden
Unternehmerlohn zu gewährleisten.
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Wir Freie Demokraten wollen die Gründung einer Deutschen
Transfergemeinschaft (DTG) auf den Weg bringen. Sie soll
unabhängig agieren und als Selbstverwaltungseinrichtung
sowohl technologische als auch soziale Innovationen unter-
stützen. Förderfähig sind einerseits Projekte unter Beteiligung
einer Hochschule und andererseits eines Unternehmens aus
der Wirtschaft oder Zivilgesellschaft. Die DTG wäre ein One-
Stop-Shop, der Transfer-Know-how bündelt und kostenneutral
durch bislang auf mehrere Ministerien verteilte Transferförder-
gelder finanziert wäre. Software- und Hightech-Unternehmen
sowie Start-ups werden so in ihrer Leistungs- und Innovations-
kraft gestärkt.
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Wir Freie Demokraten wollen mit der Bioökonomie Antworten
auf globale Herausforderungen unserer Zeit finden: Klima-
wandel, Schutz natürlicher Lebensgrundlagen, Sicherstellung
der Welternährung und die Endlichkeit fossiler Rohstoffe.
Bioökonomie ist die nachhaltige und innovative Nutzung bio-
logischer Ressourcen und die Weiterentwicklung biologischer
Prozesse. Klebstoff aus Pflanzen, Smartphone-Displays aus
Zucker oder T-Shirts aus Kaffeesatz – das alles ist möglich.
Wir wollen innovative Forschung zur effizienteren Nutzung
von Ressourcen voranbringen und einen Beitrag für eine
zukunftsorientierte, nachhaltige Wirtschaft leisten. Damit ver-
binden wir Ökologie und Ökonomie.
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Wir Freie Demokraten wollen technologieoffenes Recycling
in Deutschland ermöglichen und Abfälle zu neuen Rohstoffen
machen, um letztlich eine EU-weite Kreislaufwirtschaft aufzu-
bauen. Wir wollen das chemische Recycling als gleichwer-
tige Möglichkeit des Recyclings von Verpackungen zulassen
und somit die rechtliche Diskriminierung dieser vielverspre-
chenden Technologie beenden. Ressourcenschonung bedeu-
tet nicht nur Verzicht, sondern kann auch durch innovative
Wiederverwertungstechnologien erreicht werden.
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Wir Freie Demokraten wollen ein wegweisendes Weltraum-
gesetz, das den Unternehmen die notwendige Sicherheit für
ihre Zukunftsinvestitionen gibt und Projekte sowie Vergaben
schneller und flexibler realisiert werden können. Wir brauchen
Satellitendaten für unsere vernetzte Gesellschaft und Wirt-
schaft, für digitale Dienste, Technologien und Zukunftsprojekte.
Die Entwicklung bahnbrechender Lösungen durch „New-
Space-Unternehmen“ wollen wir fördern. Start-ups sowie kleine
und mittelständische Unternehmen wollen wir gezielt einbinden
– sowohl durch Beteiligung an großen EU-Vorhaben als auch
durch den Staat als Ankerkunden. Ausschreibungen gestal-
ten wir auch für junge Unternehmen passend. Während die
privatwirtschaftliche Raumfahrt in anderen Ländern ungehin-
dert wächst, stehen ihr in Deutschland vielerlei Hindernisse im
Weg. Es fehlt an Wagniskapital, einem verlässlichen Rechts-
rahmen und der Rückendeckung durch die Bundesregierung.
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Einen Weltraumbahnhof für kleine Trägerraketen in Europa
sehen wir als Zukunftsprojekt, damit die zahlreichen erfolgs-
versprechenden „New-Space-Unternehmen“ Satelliten flexibel
und unabhängig ins All bringen können. „New Space“ ist
eine große Chance für die Wissenschaft, die Umwelt, unsere
Sicherheit und Wirtschaft. Die Nutzung durch öffentliche
Institutionen und Forschungseinrichtungen wollen wir beför-
dern, indem wir Startkontingente erwerben beziehungsweise
„Space-Services“ für sie beauftragen.
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Wir Freie Demokraten sind gegen unverhältnismäßige Ver-
bote in der Mobilität. Wir setzen auf Innovationen, Vernunft
und Freiheit. Tempolimits, Diesel- oder Motorradfahrverbote
sind weder progressiv noch nachhaltig. Durch die von uns
geforderte Ausweitung des CO2-Emissionshandels werden
sich umwelt- und klimafreundliche Motoren und alternative
Kraftstoffe durchsetzen, weil sie gegenüber emissionsstarken
Produkten günstiger werden. Ein pauschales Verbot von
Verbrennungsmotoren lehnen wir ab. Innovationen und eine
bessere Infrastruktur können die Verkehrssicherheit und einen
umweltfreundlichen Verkehrsfluss voranbringen. Pauschale
Einschränkungen des Individualverkehrs sind keine Lösung.
Intelligente und innovative Verkehrslenkung bietet hingegen
enorme Möglichkeiten.
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Wir Freie Demokraten wollen, dass Deutschland seine Ideen
schneller umsetzen kann und die dafür notwendige Infra-
struktur bekommt. Für alle Verkehrswege – von der Schiene
über die Straße bis zum Radweg – muss der Aufwuchs der
Investitionsmittel verlässlich fortgesetzt und zügig verbaut
werden. Dabei haben Sanierung und Modernisierung für uns
Priorität. Hohe Anforderungen an moderne Energie- und Mo-
bilitätspolitik sowie die sich schnell entwickelnde Wirtschaft
erfordern ein hohes Maß an Flexibilität. Daher wollen wir
alle Planungsverfahren beschleunigen, indem wir Verfahren
straffen und Doppeluntersuchungen abschaffen, die Möglich-
keiten der Digitalisierung in allen Bereichen der Planung
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Wir Freie Demokraten wollen unsere Häfen, die Schifffahrt
und so die maritime Wirtschaft aktiv fördern, um sie zukunfts-
fest zu machen. Ziel ist es, sowohl das große ökonomische
als auch das ökologische Potential zu heben. Denn See- und
Binnenhäfen werden in Zukunft eine immer größere Rolle
spielen. Schließlich ist die Schifffahrt gemessen an der
zurückgelegten Strecke und der transportierten Menge schon
heute der umweltschonendste Verkehrsträger im Güterverkehr.
Da die Entwicklung der Infrastruktur zu den Kernaufgaben
des Staates gehört und sie entscheidend zur Resilienz sowie
zum Erfolg der deutschen Wirtschaft beiträgt, streben wir
eine Stärkung der See- und Binnenhäfen an. Das wollen wir
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Wir Freie Demokraten fordern technologieoffene Gesetze und
Verordnungen im Fahrzeugbau. Einseitige Subventionen und
Vorgaben müssen beendet werden. Dafür werden wir die von
der EU festgelegten CO2-Flottengrenzwerte und die aktuellen
Subventionen im Fahrzeugbau auf den Prüfstand stellen und
eine ganzheitliche Betrachtung der Fahrzeuge vornehmen.
Wir wollen alternative Mobilitätskonzepte erkunden, ohne
bestimmte Antriebstechnologien zu bevorzugen. Wir setzen
auch beim Umwelt- und Klimaschutz auf den Entwicklergeist
von Firmen und Ingenieurinnen sowie Ingenieuren. Wir
wollen ihnen die Freiheit zurückgeben, die bestmöglichen
Antriebe und Anwendungen zu entwickeln und zu vertreiben.
Nur so lassen sich die Möglichkeiten von Wasserstoff, Batte-
rie oder alternativen Kraftstoffen optimal nutzen.
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Wir Freie Demokraten fordern die Ausweitung des Euro-
päischen CO2-Emissionshandels auf den gesamten Ver-
kehrssektor. Dadurch können die bestehenden Maßnahmen
zur CO2-Reduktion im Verkehr beendet werden. Viele der
beschlossenen Verbote, Subventionen und Fördermaßnahmen
zur Senkung des CO2-Ausstoßes im Verkehr führen nicht zu
einer Reduktion, sondern lediglich zu steigenden Kosten und
einer Marktverzerrung. Der Emissionshandel garantiert eine
Deckelung des Gesamtausstoßes an Klimagasen.
Seite: 25
nen wir die digitale Transformation von Staat, Gesellschaft
und Wirtschaft zum Nutzen aller Menschen in unserem Land
schnell, effizient und konsistent gestalten.
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Wir Freie Demokraten wollen nachhaltige Rechenzentren.
Wenn wir die Chancen der digitalen Transformation für
mehr Nachhaltigkeit nutzen wollen, müssen wir vor allem bei
den Rechenzentren als Basisinfrastruktur dieser Entwicklung
beginnen. Bereits aktuell werden durch innovative Technolo-
gien, Softwares sowie energieeffizientere IT-Architekturen und
vieles mehr große Fortschritte für den nachhaltigeren Betrieb
erzielt. Darüber hinaus wollen wir durch den gezielten Aus-
bau der Forschungsförderung für energie- und ressourcen-
sparende Informations- und Kommunikationstechnik sowie
durch Anreize zur Abwärmenutzung von Rechenzentren die
nächsten großen Potentiale heben, um dem Ziel der Klima-
neutralität von Rechenzentren einen weiteren Schritt näher zu
kommen.
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Wir Freie Demokraten fordern Fairness für Selbstständige.
Ob Freie Berufe, Handwerk, Kultur- und Kreativwirtschaft
oder Dienstleistungsbranche: Selbstständige sind keine
Erwerbstätigen zweiter Klasse. Mit unterschiedlichen Reform-
ansätzen wollen wir die Selbstständigkeit erleichtern, sie
als Selbstbestimmung ernst nehmen und für mehr öffentliche
Wertschätzung von Selbstständigen sorgen. Ungleichbehand-
lungen wollen wir abbauen und zum Beispiel die Beiträge für
Selbstständige zur gesetzlichen Krankenversicherung endlich
an den tatsächlichen Einnahmen orientieren.
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Wir Freie Demokraten setzen uns für einen qualitäts-,
effizienz- und innovationssteigernden Wettbewerb unter
den Kassen ein. Dieser sorgt dafür, dass Patientinnen und
Patienten gut versorgt werden und schneller vom medizini-
schen Fortschritt profitieren. Dazu wollen wir den gesetz-
lichen Spielraum für Verträge zwischen Krankenkassen und
Leistungserbringern ausweiten, um innovative Versorgungs-
formen zu stärken. Krankenkassen sollen ihren Versicherten
finanzielle Anreize wie beispielsweise Selbstbeteiligungen,
Bonuszahlungen oder Beitragsrückerstattungen anbieten
dürfen. Dadurch können die Nachfrage gesteuert, Bürokratie
abgebaut und Wirtschaftlichkeitsreserven erhöht werden.
Zudem sollen Krankenkassen ihren Versicherten freiwillig
zusätzliche Leistungen anbieten können, wie beispielsweise
die Kostenübernahme für Verhütungsmethoden über das 22.
Lebensjahr hinaus.
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dürfen grundsätzlich nur nach Zustimmung oder auf einer ein-
deutigen gesetzlichen Grundlage verarbeitet werden. Es muss
klar sein, zu welchem Zweck und von wem Daten verwendet
werden. Die informationelle Selbstbestimmung wollen wir er-
leichtern, zum Beispiel durch technische Gestaltung (privacy
by design and default) oder die Möglichkeit, Assistenz-Sys-
teme (Personal Information Management Systems (PIMS)) zu
nutzen. Personenbezogene Daten sind heute ein Wirtschafts-
gut. Deshalb sollte die informationelle Selbstbestimmung auch
im AGB-Recht gestärkt werden. Wir brauchen eine faire und
funktionierende Datenwirtschaftsordnung. Selbstbestimmung
über die eigenen Daten ist Grundlage dafür.
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Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, dass Organisier-
te Kriminalität nachhaltig bekämpft wird. Den hocheffizienten
und -effektiven Strukturen der Organisierten Kriminalität in all
ihren vielfältigen Formen muss zum Schutz von Staat und Ge-
sellschaft von staatlicher Seite mit entsprechend strukturierten
und nachhaltigen Aktivitäten entgegnet werden. Diese müs-
sen endlich auch das Dunkelfeld bei klassischen Delikten der
Organisierten Kriminalität ins Visier nehmen. Besonders im
Bereich der Organisierten Wirtschaftskriminalität muss end-
lich wieder eine regelmäßige Bekämpfung möglich werden.
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gegen jede Form des Antisemitismus. Jüdisches Leben in
Deutschland und Europa ist für uns integraler Bestandteil
unserer Zivilgesellschaft. Politik und Sicherheitsbehörden
müssen die spezifische Gefährdung jüdischen Lebens ernst
nehmen und sich ihr entschieden entgegenstellen. Es darf
keine Toleranz gegenüber irgendeiner Form des Antisemitis-
mus geben. Jüdische Einrichtungen müssen durch staatliche
Maßnahmen effektiv geschützt werden. Dabei muss auf die
Sicherheitsbedenken der Gemeinden eingegangen werden.
In Polizei und Justiz braucht es Ansprechpartnerinnen und
Ansprechpartner, um antisemitisch motivierte Gefahren und
Taten aufzuarbeiten. In der Schule braucht es Lehrerinnen
und Lehrer sowie Lernmaterialien, um Alltags-Antisemitismus
zu entlarven und um antisemitischen Vorurteilen sowie Hass
vorzubeugen. In der Wirtschaft werden wir durchsetzen, dass
für antisemitische und israelfeindliche Geschäftspraktiken,
wie sie beispielsweise im Luftreiseverkehr vorkommen, auf
deutschen Märkten kein Platz ist. Dabei sollte die Definition
des Antisemitismus der International Holocaust Remembran-
ce Alliance Orientierungspunkt sein. Wir beobachten die
Aktivitäten von BDS (Boycott, Disinventions, Sanctions) mit
großer Sorge und treten ihnen klar entgegen. Dazu gehören
für uns auch eine Prüfung des Verbots des Al-Quds-Marsches
in Berlin sowie härtere strafrechtliche Sanktionen für das Ver-
brennen von Israel-Fahnen als Ausdruck von israelbezogenem
Antisemitismus. Der Tag des Gedenkens an die Opfer des
Nationalsozialismus am 27. Januar soll aufgewertet werden,
indem wir eine bundesweite Schweigeminute am Vorbild des
israelischen Jom haScho’a einführen.
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Die Kommunen in Deutschland brauchen mehr Freiräume –
für Zukunftschancen, Vielfalt und Zusammenhalt. Wir Freie
Demokraten wollen die Lebensqualität in städtischen und
ländlichen Räumen verbessern. Ehrenamt und Sport wollen
wir durch gute Rahmenbedingungen unterstützen. In vielen
Regionen Deutschlands sind Tourismusbetriebe wie Hotels
und Gaststätten Eckpfeiler für Wirtschaftswachstum und Be-
schäftigung.
Seite: 42
Wir Freie Demokraten sind offen für eine Entschuldung be-
sonders überlasteter Kommunen, die aus eigener Kraft keine
finanzielle Perspektive haben. Viele Kommunen haben durch
einen Sparkurs und strukturelle Reformen in den vergangenen
Jahren ihre Schulden zurückbezahlt. Diese Gemeinden dürfen
nicht die Leidtragenden sein, wenn der Bund andere Kommu-
nen in einzelnen Ländern entschuldet. Ein mögliches Entschul-
dungsprogramm des Bundes muss daher in den zulässigen
verfassungsrechtlichen Grenzen mit Infrastrukturprojekten,
regionaler Wirtschaftsförderung und einer grundsätzlichen
Reform der Gemeindefinanzen verbunden werden.
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Wir Freie Demokraten wollen ein echtes Konnexitätsprinzip
im Grundgesetz verankern. Wenn Bund und Länder neue
Aufgaben schaffen, müssen sie diese auch bezahlen. Selbst
wenn Mittel des Bundes für die Kommunen vorgesehen
sind, verbleiben diese häufig auf der Ebene der Länder und
werden nicht weitergeleitet. Gleichzeitig sollen Bund, Länder
und Kommunen durch eine Insolvenzordnung für ihre eigenen
Schulden haften. Hierzu möchten wir eine Insolvenzordnung
für Gebietskörperschaften schaffen. Heute stehen die Gebiets-
körperschaften in einer Haushaltsnotlage als Ultima Ratio
füreinander ein. Diejenigen, die gut wirtschaften, müssen die
Risiken derjenigen mittragen, die schlecht wirtschaften. Eigen-
verantwortung für die Schulden führt zu solideren öffentlichen
Finanzen.
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Deutschland kann auf eine lange Tradition als Kulturnation
blicken. Wir Freie Demokraten wollen die Vielfalt und die Frei-
heit des Kulturlebens sichern und für alle Menschen in unserem
Land zugänglich machen. Dazu gehört für uns die Stärkung
der Kulturförderung sowie der kulturellen Bildung. Wir setzen
uns auch für eine starke Kultur- und Kreativwirtschaft als
wichtigen Wirtschaftszweig unseres Landes ein, der von der
Coronakrise besonders hart getroffen wurde.
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Förderung für Selbstständige in Kultur- und
Kreativwirtschaft
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Wir Freie Demokraten setzen uns für eine starke Kultur- und
Kreativwirtschaft als wichtigen Wirtschaftszweig in Deutsch-
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land ein. Wir wollen Förderprogramme auch für kleinere
Unternehmen und Solo-Selbstständige der Kultur- und Kreativ-
wirtschaft öffnen. Förderanträge wollen wir vereinfachen. Auch
Online-Formate wie Livestreams sind Teil einer lebendigen
Kreativbranche. Daher wollen wir Online-Livestreams von der
Rundfunklizenzpflicht befreien.
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Wir Freie Demokraten wollen ein modernes Urheberrecht.
Jedoch hinkt das geltende Urheberrecht der gesellschaft-
lichen und technologischen Entwicklung hinterher und bremst
Innovationen aus. Wir Freie Demokraten wollen das Urheber-
recht nach dem Vorbild des amerikanischen „Fair Use“-Prinzips
maßvoll weiterentwickeln und hierzu die bisherigen Schran-
ken des Urheberrechts durch eine Bagatellklausel für private
Nutzungen ersetzen, die keine wirtschaftlichen Folgen haben
und – wie viele inzwischen alltägliche Nutzungen wie Memes
und Remixes – keine kommerziellen Interessen verfolgen. Das
Leistungsschutzrecht für Presseverlegerinnen und Pressever-
leger wollen wir wieder abschaffen. Das Verhältnis zwischen
Kunstfreiheit und dem Schutz geistigen Eigentums muss im
digitalen Zeitalter neu gedacht werden und gleichzeitig die Ur-
heberin sowie den Urheber eines Werkes in ihren oder seinen
wirtschaftlichen und ideellen Rechten schützen. Dies ist Grund-
voraussetzung für eine lebendige Kultur- und Kreativwirtschaft.
Den Einsatz von Uploadfiltern lehnen wir als immense Gefahr
für Meinungs- und Kunstfreiheit im Netz jedoch weiterhin ab.
Zudem setzen wir uns dafür ein, dass staatliche Informationen
nicht länger mit Verweis auf das Urheberrecht, quasi als Ge-
heimschutz durch die Hintertür, der Öffentlichkeit vorenthalten
werden können.
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Wie es ist, darf es nicht bleiben: Nur ein freiheitlich-demokra-
tischer, ein wirtschaftlich starker und ein moderner Staat wird
die großen globalen Herausforderungen wie den Klimawan-
del, Pandemien, Terrorismus, Handelskonflikte und Migration
gemeinsam mit unseren internationalen Partnern bewältigen
können. Setzen wir dabei auf die Handlungsfähigkeit einer
starken Europäischen Union, auf eine deutsche Außen-,
Sicherheits- und Entwicklungspolitik aus einem Guss, auf Inno-
vation statt auf Verbote, auf Technologie statt auf Ideologie,
auf Erfindergeist statt auf Bürokratie: Auch den Klimawandel
bewältigen wir mit German Mut, nicht mit German Angst!
Die Herausforderungen des demographischen Wandels lösen
wir durch ein zeitgemäßes Einwanderungsrecht, eine enkelfit-
te Rentenpolitik und mehr Chancen für alle Bürgerinnen und
Bürger, Eigentum und Wohlstand aufzubauen.
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KLIMA- UND UMWELTSCHUTZ
DURCH INNOVATION
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Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen
unserer Zeit. Packen wir es richtig an, kann er aber auch
zu einer unserer größten Chancen werden. Wir brauchen
Forschung, Wissenschaft, Innovationen und die vielen klugen
Ideen der Menschen. Neue Technologien führen dazu,
Energie bezahlbar umwandeln und gleichzeitig das Klima
schützen zu können. Auch bei der Lösung für komplexe
Umweltprobleme setzen wir auf die Kreativität der Vielen und
den Wettbewerb der besten Ideen.
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Wir Freie Demokraten wollen den EU-Emissionshandel (EU-
ETS) schnellstmöglich auf alle Sektoren und geographisch
ausweiten. Die Politik gibt vor, wieviel CO2 im Jahr aus-
gestoßen werden darf. Für den Ausstoß müssen Zertifikate
erworben werden, die von Jahr zu Jahr weniger und damit
teurer werden. Wer hingegen besonders viel CO2 spart,
muss weniger Zertifikate kaufen und spart Geld und wer
CO2 speichert, muss dafür Geld erhalten. So schaffen wir
Anreize für Investitionen in klimafreundliche Technologien.
Wir bekennen uns ausdrücklich zu dem Ziel aus dem Pariser
Abkommen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu be-
grenzen. Deutschland und Europa haben sich zur Klimaneu-
tralität bis zum Jahr 2050 verpflichtet. Dieses Ziel können
wir durch ein striktes und jährlich sinkendes CO2-Limit in
einem umfassenden Emissionshandelssystem zuverlässig
erreichen. Es sollte jedoch regelmäßig auf Grundlage neuer
wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Sachstandsberichten
des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate
Change) evaluiert werden. Sollte Klimaneutralität in der EU
in dem Zuge bereits frühzeitiger angestrebt werden, kann
der Emissionshandel die Zielerreichung durch Anpassung
des Senkungspfads weiterhin garantieren. Damit bekennen
wir uns auch zum 13. Ziel für nachhaltige Entwicklung der
Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Den Weg dorthin
überlassen wir dem Erfindergeist von Ingenieurinnen und
Ingenieuren, Technikerinnen und Technikern sowie Wis-
senschaftlerinnen und Wissenschaftlern. So können wir
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Wir Freie Demokraten wollen den EU-Emissions-
handel (EU-ETS) schnellstmöglich auf alle Sektoren
und geographisch ausweiten. Die Politik gibt vor,
wieviel C02 im Jahr ausgestoßen werden darf. Für
den Ausstoß müssen Zertifikate erworben werden,
die von Jahr zu Jahr weniger und damit teurer
werden. Wer hingegen besonders viel C02 spart,
muss weniger Zertifikate kaufen und spart Geld
und wer C02 speichert, muss dafür Geld erhalten.
So schaffen wir Anreize für Investitionen in klimaf-
reundliche Technologien und können die Pariser
Klimaziele zuverlässig erreichen.
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Klimaschutz marktwirtschaftlich und wissenschaftlich sicher
erreichen. Der Weg kann und muss in Deutschland und
Europa starten, er ist aber erst beendet, wenn alle Emissionen
weltweit einen einheitlichen marktwirtschaftlichen CO2-Preis
haben.
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Wir Freie Demokraten wollen deutsche Unternehmen vor
Wettbewerbsverzerrungen durch klimapolitische Maßnahmen
schützen. Ziel muss ein über den europäischen Emissions-
handel (EU-ETS) hinaus international abgestimmtes Vorgehen
beim Klimaschutz mit einheitlichem CO2-Preis für alle sein.
Als Übergangslösung bis zu einem globalen CO2-Zertifika-
tehandel unterstützen wir die EU darin, eine WTO-konforme
Weiterentwicklung des „Carbon Leakage“-Schutzes einzu-
führen, der sich am EU-ETS orientiert. Damit verhindern wir,
dass emissionsintensive Industrien ins Ausland abwandern,
und geben anderen Ländern einen direkten Anreiz, bei
der CO2-Bepreisung nachzuziehen. Nur so kann ein echter
Wettbewerb um Innovationen für mehr Klimaschutz gelingen.
Denn dem Klimaschutz ist nicht geholfen, wenn CO2-intensive
Produktionsprozesse in Regionen mit geringeren Auflagen
außerhalb Deutschlands und Europas verlagert und die Pro-
dukte anschließend importiert werden. Aus Sicht der Freien
Demokraten ist die Einbeziehung der Partner in europäische
Emissionshandelssysteme in jedem Fall vorzuziehen.
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Internationale Maßnahmen anrechnen –
Klimaschutz effizient umsetzen
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Wir Freie Demokraten wollen die Möglichkeit nutzen, Projek-
te in anderen Staaten zu finanzieren und die entsprechenden
Treibhausgasreduktionen auf die eigenen Ziele anzurechnen.
Artikel 6 des Pariser Abkommens sieht das ausdrücklich vor.
Eine Doppelanrechnung ist dabei ausgeschlossen und der
Artikel 6 dient dazu, gemeinsam mehr zu erreichen. Bislang
verzichtet die EU jedoch freiwillig auf die Nutzung dieser
Möglichkeit. Da es für das Klima irrelevant ist, an welcher
Stelle CO2 eingespart wird, wollen wir bei höheren Zielen
künftig die Möglichkeit eröffnen, diese im Sinne einer öko-
nomisch effizienten Klimapolitik auch über Maßnahmen nach
Artikel 6 des Pariser Abkommens zu erreichen.
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Klimaschutz richtig machen – sozialen Ausgleich
einführen
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Wir Freie Demokraten wollen eine Klimadividende einführen
und die Energiebesteuerung drastisch absenken. So müssen
auch die sozialen Kosten des Klimaschutzes abgemildert
werden. Da die kontinuierliche Verknappung der Zertifika-
te auf der einen Seite zu steigenden Preisen und auf der
anderen Seite zu höheren staatlichen Einnahmen führen wird,
wollen wir die EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz)
abschaffen sowie die Stromsteuer, die unabhängig von der
Erzeugungsart und damit der Umweltwirkung erhoben wird,
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auf den niedrigsten nach aktuellem EU-Recht möglichen Satz
absenken und so schnell wie möglich komplett streichen.
Darüber hinaus wollen wir Aufkommensneutralität durch die
Rückzahlung eines jährlich zu berechnenden pauschalen
Betrages, also einer Klimadividende, an jede Bürgerin und
jeden Bürger gewährleisten.
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Weltweit mehr Wald für Klimaschutz
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Wir Freie Demokraten wollen national wie international
mehr Aufforstungen und den Schutz bestehender Wälder.
Weltweit müssen wir wertvolle Waldökosysteme und Moore
erhalten. Dafür müssen wir internationale Anreize schaffen –
zum Beispiel durch Belohnung der langfristigen Bindung von
CO2 durch das Emissionshandelssystem. Denn Wälder und
Moore sind Hüter von Biodiversität und wirksame Kohlenstoff-
speicher. Neben Emissionsminderungen sind Aufforstungen,
unter anderem auch von Mangroven, und die Wiedervernäs-
sung von Mooren zurzeit ein verfügbares und bezahlbares
Mittel, um den Wettlauf gegen die Erwärmung des Planeten
zu gewinnen. Dabei muss auf eine langfristige Sicherung
entsprechender Projekte geachtet werden, sodass Bäume
beispielsweise wachsen können und nicht binnen weniger
Jahre wieder verschwinden. Mehr Wald und Moore bedeuten
auch bessere Lebens-, Ernährungs- und Einkommenschancen
– sowohl weltweit für Millionen Menschen in Entwicklungs-
ländern als auch in Deutschland und Europa. Ebenso wichtig
wie Wälder an Land sind die Algenwälder, Seegraswiesen
und das Phytoplankton der Meere, um Kohlenstoff aus der
Atmosphäre zu speichern und Sauerstoff zur Verfügung zu
stellen. Eine gesunde Meeresflora leistet somit nicht nur einen
wichtigen Beitrag zur Gesundheit des Ökosystems Ozean,
sondern auch zu nachhaltigem Klimaschutz. Deshalb müssen
wir die Meeresflora besonders schützen.
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Wir Freie Demokraten wollen eine ideologiefreie umweltpoli-
tische Gesetzgebung und die Förderung einer lebendigen,
innovativen Start-up-Kultur. Erfindergeist muss Entfaltungsmög-
lichkeiten bekommen, sodass alle von den Ideen profitieren
und ungewöhnliche Ideen zur Marktreife gebracht werden
können. Diese dürfen sich dann im marktwirtschaftlichen
Wettbewerb beweisen. Wir unterstützen daher auch alle
Innovationen in Züchtung, Pflanzenschutz, Digitalisierung und
anderen Bereichen, die durch ihre Nutzung dazu beitragen,
die Belastung der Umwelt zu minimieren.
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Alternative Kraftstoffe – Klimaschutz durch
Innovation
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Wir Freie Demokraten wollen mehr alternative Kraftstoffe. Die
Zertifizierung muss vereinfacht werden. Deutschland kann die
vereinbarten Klimaziele bis 2030 nur erreichen, wenn auch
Kraftstoffe ihren Beitrag leisten. Klimafreundliche synthetische
Kraftstoffe sind eine bereits heute verfügbare Alternative für
alle Verkehrsarten, die ohne technische Umrüstung in her-
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Speichertechnologien als Schlüssel für
klimaneutrale Energiewirtschaft
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Wir Freie Demokraten wollen den Ausbau von Speichern
vorantreiben. Denn vor allem Stromspeicher sind eine Voraus-
setzung für den Erfolg der Energiewende. Wir wollen Speicher
daher als eigenständige Säule des Energiesystems neben Pro-
duzenten, Netzen sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern
rechtlich definieren und für einen wirtschaftlichen Betrieb von
Abgaben und Umlagen befreien.
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Geo-Engineering ermöglichen – ein
Kohlenstoffkreislaufwirtschafts- und
Speicherungsgesetz schaffen
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Wir Freie Demokraten wollen Geo-Engineering ermöglichen,
um Risiken durch den Klimawandel zu minimieren und neue
Chancen zu schaffen. Maßnahmen, die unter den weiten
Begriff Geo-Engineering fallen, unterliegen in Deutschland
strenger Regulierung. Dabei geht es uns nicht um den direkten
Einfluss auf unser Klima, etwa durch „Solar Radiation Manage-
ment“, sondern beispielsweise um das gezielte Nutzen von
Biomasse zur Speicherung von CO2. Technologiefeindlichkeit
wollen wir aufbrechen. Wir sehen in „Carbon Capture and
Storage“- und „Carbon Dioxide Removal“-Technologien (CCS
und CDR), durch die CO2 der Atmosphäre direkt entzogen
wird, eine große Chance für den Klimaschutz. Dazu braucht
es ein eigenes Gesetz. Für uns gilt: Wer künftig CO2 aus der
Atmosphäre entfernt und bindet, muss dafür je Tonne gebun-
denes CO2 ein europäisches CO2-Zertifikat erhalten. Das muss
dann wie jedes andere Zertifikat frei am Markt handelbar
sein, ohne dass sich die Gesamtmenge der jährlich ausge-
gebenen Zertifikate erhöht. Um CDR zu fördern wollen wir
das 55-Prozent-Ziel der EU um ein 5-Prozent-Ziel für Negativ-
emissionstechnologien ergänzen. Durch frühzeitige Erkundung
und Erschließung potentieller CO2-Speicherstätten sollen die
Voraussetzungen geschaffen werden, Klimaneutralität in der
EU auch vor 2050 zu ermöglichen, falls dies auf Basis neuer
wissenschaftlicher Erkenntnisse erforderlich ist. Die Nutzung
der Negativemissionstechnologien soll dabei die angestrebten
Ziele zur Treibhausgasminderung nicht beeinträchtigen, son-
dern einen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Seite: 47
Wir Freie Demokraten setzen zur Verbesserung der Luftquali-
tät auf innovative Lösungen vor Ort: Verbesserung des ÖPNV,
unter anderem durch On-Demand-Verkehr, und intelligente
Verkehrsführung zur Stauvermeidung. Durch eine Zulassung
synthetischer Kraftstoffe („E-Fuels“) können wir die Luftqualität
auch in den Bestandsflotten verbessern. Fahrverbote lehnen
wir ab, denn sie führen zu Umgehungsverkehr und damit zu
einer größeren Klima- und Luftbelastung.
Seite: 47
Wir wollen dafür Sorge tragen, dass unser Grundwasservor-
kommen schonend bewirtschaftet wird und sauber bleibt. Wir
setzen uns darüber hinaus für Feuchtbiotope sowie für intakte
Gewässer ein, weil sie für die kommunale Wasserversor-
gung, unsere Gesundheit und die Artenvielfalt von Bedeutung
sind. Deshalb müssen Einträge, zum Beispiel Rückstände
aus Landwirtschaft, Industrie, Bergbau sowie Medikamente,
immer dort reduziert werden, wo eine Gefährdung vorliegt.
Es gilt das Verursacherprinzip.
Seite: 47
Wir Freie Demokraten wollen die Meeresforschung ausbauen
und stehen für eine nachhaltige Meerespolitik, die wirtschaftli-
che Nutzung, Umweltschutz und Sicherheit in Einklang bringt.
Deutschland muss seine Vorreiterrolle international ausbauen.
Wir wollen uns daher auf europäischer und internationaler
Ebene für einen Ausbau des Schutzes der Arktis einsetzen.
Meerespolitik ist für uns eine Zukunftsaufgabe. Das Meer
liefert nicht nur Sauerstoff, Ressourcen und Energie, sondern
ist auch ein wichtiger Klimaregulator. Die Folgen des Klima-
wandels und von Überfischung sowie Meeresverschmutzung
(unter anderem Plastikmüll, Chemikalien, mehrere Millionen
Tonnen Munitionsaltlasten, andere Kampfstoffe und Altöl) und
Piraterie stellen eine Gefahr für den größten Lebensraum der
Erde dar. Gemeinsam mit den europäischen Partnern sollen
die Schadstoffe zeitnah geborgen beziehungsweise un-
schädlich gemacht werden. Zur Abhilfe müssen vorhandene
Konzepte entschlossen umgesetzt und innovative Lösungen
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entwickelt werden. Diese Herausforderungen entschieden an-
zugehen, schafft nicht nur eine lebenswerte Umwelt, sondern
birgt auch handfestes wirtschaftliches Potenzial für unsere
Küstenregionen – etwa durch die Ansiedlung von innovativen
Unternehmen aus dem maritimen Bereich.
Seite: 48
Europa muss bereit sein, die großen Herausforderungen
unserer Zeit zu bewältigen – die Folgen der Coronapande-
mie, den Klimawandel, Terrorismus und Migration. Wir Freie
Demokraten wollen eine außenpolitisch starke EU, die ihre
Werte, ihre Interessen und Souveränität schützt sowie sich
autokratischem Machtstreben entgegenstellt. Mit mutigen Re-
formen ihrer Aufgaben, Arbeitsweise und Institutionen wollen
wir die EU nach innen demokratisch und wirtschaftlich stark
sowie nach außen handlungsfähig machen. So wird die EU
zu einem echten Global Player.
Seite: 49
Wir Freie Demokraten erkennen die besondere Rolle der
Beziehungen zwischen Deutschland und der EU mit der
Türkei. Sowohl die geographische Lage der Türkei als auch
die große türkischstämmige Community in Europa verpflich-
ten uns zu einem Neuanfang im Verhältnis zur Türkei. Wir
wollen die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei in der
bisherigen Form beenden und die Beziehungen auf eine neue
Grundlage enger sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher
Zusammenarbeit stellen. Eine von Präsident Erdogan autoritär
regierte Türkei kann für uns Freie Demokraten kein Kandidat
für eine Mitgliedschaft in der EU sein. Grundlage für diese
sind und bleiben die Kopenhagener Kriterien. Insbesondere
die darin geforderten Bedingungen für einen funktionieren-
den Rechtsstaat und die Achtung der Menschenrechte erfüllen
die Türkei nicht, wie die Zunahme an willkürlichen Anklagen
auch gegenüber deutschen Menschenrechtsaktivisten sowie
Journalistinnen und Journalisten zeigt. Die Türkei ist und
bleibt als NATO-Mitglied und als eng mit der EU vernetzter
Nachbar ein unverzichtbarer Partner, weswegen wir uns
dafür stark machen, die sicherheitspolitischen Spannungen
im Bündnis abzubauen. Es wird eine Türkei nach Präsident
Erdogan geben. Schon heute müssen die ökonomischen,
wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Beziehungen
zur Türkei die Grundlage für diesen Zeitpunkt bilden.
Seite: 50
Ein stabiler Euro ist Voraussetzung für Wachstum und Wohl-
stand in Europa. Im Alltag bringt er Bürgerinnen und Bürgern
sowie unserer Wirtschaft viele Vorteile. Um die Währungs-
union für die Zukunft krisenfest zu machen, müssen die Euro-
Länder die Lehren aus vergangenen Krisen ziehen. Wir Freie
Demokraten setzen daher auf Stabilität, Eigenverantwortung
und klare Regeln, die vor allem auch eingehalten werden.
Seite: 50
Wir Freie Demokraten fordern, dass sich Bund und Länder
nach Überwindung der Coronakrise vollständig aus den Ban-
kenmärkten zurückziehen. Von Beteiligungen an im Wettbe-
werb stehenden Banken wie zum Beispiel der Commerzbank
oder den Landesbanken muss der Staat sich trennen. Wir set-
zen uns für einen leistungsstarken europäischen Bankenmarkt
ein, der durch Wettbewerb und Vielfalt der Geschäftsmodelle
geprägt ist. Aufgabe der Politik ist es, gute und krisenfeste
Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene zu setzen. Mit
der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und den – zusätz-
lich zu den Landesbanken bestehenden – Förderbanken der
Länder stehen genügend Möglichkeiten für die Wirtschafts-
politik zur Verfügung.
Seite: 51
Wir Freie Demokraten fordern, dass der Stabilitäts- und
Wachstumspakt (SWP), der für die Dauer der Pandemie
und angesichts der hieraus resultierenden wirtschaftlichen
Folgen faktisch ausgesetzt wurde, nach der Krise wieder in
vollem Umfang in Kraft gesetzt wird. Zu den Grundlagen der
europäischen Finanzpolitik zählen für uns Freie Demokraten
unverändert die Begrenzung von Haushaltsdefiziten und
Schuldenstand der öffentlichen Haushalte in den einzelnen
Ländern (Maastricht-Kriterien). Außerdem streben wir eine
Reform des Paktes an, indem die Sanktionen für diejenigen
Länder verschärft werden, die dauerhaft gegen die Prinzipien
der öffentlichen Haushaltsführung verstoßen.
Seite: 51
Die Wirtschaftskrise in der EU gemeinsam
überwinden
Seite: 51
Wir Freie Demokraten wollen eine Neuaufstellung der europäi-
schen Kohäsions- und Innovationspolitik. Bewährte Instrumente
wie „Horizon 2020“ oder auch die Europäische Investitions-
bank wollen wir schlagkräftiger machen. Die europäische
Innovationspolitik soll gezielt schwächeren Regionen zugutekom-
men, um dort ineffiziente Strukturen zu überwinden. Dabei muss
das europäische Prinzip gelten: Der Erfolg der Starken fördert
das Aufholen der Schwächeren. Gemeinsame Maßnahmen zur
Überwindung der schwersten Wirtschaftskrise nach dem Zwei-
ten Weltkrieg sind für uns Teil des Friedensprojekts der europäi-
schen Einigung. Die wirtschaftliche Erholung aller Mitgliedstaa-
ten muss ein zentrales Ziel der europäischen Politik sein.
Seite: 51
Wir Freie Demokraten fordern die Stärkung des regelbasier-
ten Multilateralismus. Wir lehnen die wachsenden Tendenzen
der Abschottung und des Protektionismus ab, weil die Heraus-
forderungen im Umgang mit globalen öffentlichen Gütern
(unter anderem Klimaschutz oder Ressourcenverteilung),
globale Pandemiebekämpfung, die internationale Vernetzung
sowie Wohlstandsunterschiede gerade ein multilaterales
Handeln erfordern. Daher muss Deutschland die multilaterale
Zusammenarbeit durch eine verlässliche Finanzausstattung
der Sonderorganisationen der Vereinten Nationen nachhaltig
sicherstellen.
Seite: 52
Wir Freie Demokraten wollen bestehende Initiativen für
eine Koalition von demokratischen Regierungen stärken und
weiterentwickeln. Das von der US-Administration unterstützte
Projekt einer „Alliance of Democracies“ bietet hierfür den
idealen Anknüpfungspunkt, den wir aufgreifen und organisa-
torisch untermauern wollen. So schaffen wir ein Netzwerk für
die marktwirtschaftlichen Demokratien weltweit. Doppelstruk-
turen sind dabei zu vermeiden. Gemeinsam wollen wir uns so
weltweit und insbesondere innerhalb der Vereinten Nationen
und anderer internationaler Organisationen für gemeinsame
Werte einsetzen und strategisch abstimmen, auch und gerade
im neuen Systemwettbewerb mit dem China Xi Jinpings.
Länder wie Kanada und Südkorea, Estland und Japan, Aust-
ralien und Portugal sind trotz der geographischen Distanzen
gleichgesinnte Staaten.
Seite: 53
Für uns Freie Demokraten sind die Prinzipien des Völker-
rechts, der Menschenrechte und der europäischen Friedens-
ordnung, zu denen sich auch Russland in der „OSZE-Charta
von Paris“ ausdrücklich bekannt hat, nicht verhandelbar.
Daher sehen wir die derzeitige Politik der Russischen Föde-
ration mit großer Sorge. Wir Freie Demokraten fordern ein
unverzügliches Ende der Gewalt in der Ostukraine und der
völkerrechtswidrigen Annexion der Krim. Daher stehen wir
ausdrücklich zu den von der EU verhängten Sanktionen. Im
Fall einer weiteren militärischen Eskalation in der Ukraine
muss die EU die Sanktionen verschärfen, denn sie sind kein
Selbstzweck, sondern dienen der Wiederherstellung der Frie-
densordnung. Dabei muss die EU mit einer Stimme sprechen.
Lockerungen oder gar eine Aufhebung der Sanktionsregelun-
gen kann es nur bei einer Umsetzung des Minsker Abkom-
mens geben. Die Unterstützung Russlands für Diktatoren wie
Alexander Lukaschenko oder Baschar al-Assad gefährdet die
internationale Sicherheit ebenso wie vom Kreml gesteuerte
Desinformationskampagnen und Hackerangriffe in Europa.
Die Ermordung von Boris Nemzow, gezielte Giftanschläge
auf Regimegegner, Aktionen zur physischen und politischen
Vernichtung prominenter Oppositioneller wie Alexei Nawal-
ny, die massenhafte Inhaftierung friedlicher Demonstrantinnen
und Demonstranten sowie die systematische Einschränkung
der Pressefreiheit kritisieren wir aufs Schärfste. Präsident
Wladimir Putin trägt unmittelbare Verantwortung für die zu-
nehmende autoritäre Entwicklung Russlands. Die EU darf bei
allem Willen zum Dialog nicht verharmlosend über diese ge-
fährliche Entwicklung hinwegsehen. Zudem gilt, dass liberale
Außenpolitik in der Tradition Walter Scheels und Hans-Diet-
rich Genschers nicht an der Außengrenze der EU enden
kann: Russland bleibt Deutschland und Europa menschlich,
kulturell und wirtschaftlich eng verbunden. Wir Freie De-
mokraten wollen Gesprächskanäle, vor allem zu Bürger-
rechtsorganisation wie Memorial, offenhalten. Am Ziel des
Wiederaufbaus von Vertrauen halten wir fest. Auch wollen
wir Reisen für die Zivilgesellschaft durch Visumserleichterun-
gen vereinfachen. Die russische Regierung muss zuvor aber
zu Rechtsstaatlichkeit und der Einhaltung der Bürgerrechte
und des Völkerrechts zurückkehren.
Seite: 53
Wir Freie Demokraten wollen die EU-China-Beziehungen
ungeachtet der Systemrivalität gezielt weiterentwickeln und
die wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Beziehungen
vertiefen. Ein engerer Austausch mit China kann aber nur auf
der Grundlage und der Einhaltung des geltenden internatio-
nalen Rechts und insbesondere der Regeln der Vereinten Na-
tionen, der Welthandelsorganisation (WTO) und der Interna-
tionalen Arbeitsorganisation (ILO) erfolgen. Die kurz vor Ende
Seite: 54
Wir Freie Demokraten unterstützen die demokratische und
rechtsstaatliche Entwicklung in Taiwan als gelungenen
Gegenentwurf zum autoritären Herrschaftssystem in der Volks-
republik China. Wir befürworten die Bemühungen Taiwans
um Einbindung in internationale Organisationen – soweit
das unterhalb der Schwelle einer staatlichen Anerkennung
erfolgen kann. Wir wollen zudem, dass Deutschland und
die EU den Ausbau der wirtschaftlichen, wissenschaftlichen
und zivilgesellschaftlichen Beziehungen vorantreiben. Eine
Vereinigung von China und Taiwan kann nur im friedlichen
Konsens erfolgen. Militärische Drohgebärden der Volksre-
publik China gegen Taiwan verurteilen wir aufs Schärfste.
Gemeinsam mit unseren europäischen Partnern und anderen
Demokratien, allen voran Australien, Japan, Indien und den
USA, wollen wir eine Strategie entwerfen, um China von der
Drohung einer gewaltsamen Einnahme Taiwans abzubringen
und China anhalten, auf dem Pfad der Diplomatie zu blei-
ben. Unser langfristiges Ziel ist es, dass sich die Volksrepublik
China und Taiwan im friedlichen Dialog darauf verständigen,
den Bürgerinnen und Bürgern Taiwans die freie Entscheidung
über ihre politische Zukunft zu ermöglichen.
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Wir Freie Demokraten sind überzeugte Transatlantiker und
sehen uns der deutsch-amerikanischen Freundschaft verpflich-
tet. Die Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten bietet die
große Chance, die transatlantischen Beziehungen für das
kommende Jahrzehnt zu erneuern. Wir wollen, dass Deutsch-
land und die EU diese Chance nutzen. Hierfür wollen wir
Freie Demokraten den Dialog mit den Vereinigten Staaten
auf allen Ebenen intensivieren, die transatlantischen Handels-
beziehungen hin zu einem transatlantischen Wirtschaftsraum
vertiefen und den „EU-US-Privacy Shield“ schnell neu verhan-
deln, um eine rechtssichere Lösung für den transatlantischen
Datenverkehr zu finden. Zudem wollen wir die europäische
Handlungsfähigkeit sowie den Zusammenhalt der NATO
stärken und so dazu beitragen, die besonderen Beziehungen
zwischen Europa und den USA auf eine Grundlage zu stel-
len, die den aktuellen geopolitischen Umbrüchen Rechnung
trägt. Gleiches gilt für umfassende Beziehungen mit dem
NATO-Partner Kanada, wo wir das von der Großen Koalition
noch immer nicht ratifizierte EU-Kanada-Handelsabkommen
CETA schnellstens verabschieden wollen.
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Bildung, Teilhabe und eine wirtschaftliche Perspektive sind
weltweit die zentralen Grundlagen für ein selbstbestimm-
tes Leben. Wir Freie Demokraten setzen uns deshalb für
eine werteorientierte Entwicklungspolitik ein, die Chancen
ermöglicht und Armut bekämpft. Dabei setzen wir auf
Qualität statt Quantität der eingesetzten Mittel, um so auch
Demokratie, gute Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit und
Soziale Marktwirtschaft in der Entwicklungszusammenarbeit
zu fördern. Wir werden die öffentlichen Mittel der Entwick-
lungszusammenarbeit als Hebel nutzen, um nationale und
internationale Privatinvestitionen sowie philanthropisches
Engagement zu mobilisieren und staatliche Eigeneinnahmen
in Entwicklungsländern zu generieren.
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Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz –
Agenda 2030 endlich umsetzen
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Wir Freie Demokraten bekennen uns zu den 17 Nachhaltig-
keitszielen („Sustainable Development Goals“ – SDGs) der
Agenda 2030 der Vereinten Nationen und dem Pariser
Klimaabkommen. Wir fordern deshalb die Weiterentwick-
lung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) entlang
dieser Ziele und Indikatoren. Die 17 Ziele für nachhaltige
Entwicklung sind ein wichtiger Beitrag zur Gestaltung der
Globalisierung. Wir Freie Demokraten sehen in nachhaltiger
Entwicklung die Chance auf mehr Freiheit für uns alle und für
zukünftige Generationen. Die globalen Herausforderungen
des 21. Jahrhunderts, wie die aktuelle Covid-19-Pandemie,
Klimaveränderungen und Umweltzerstörung, armuts- und
kriegsbedingte Fluchtbewegungen, zerfallende Staaten und
schlechte Regierungsführung verlangen einerseits ein besser
abgestimmtes europäisches und internationales Vorgehen und
andererseits eine einheitliche deutsche Positionierung. Gegen-
wärtig agieren die Ressorts weder abgestimmt noch lässt sich
eine politische Gesamtstrategie erkennen. Mit einer moder-
nen und innovativen Entwicklungspolitik unterstützen wir unse-
re Partnerinnen und Partner, die Chancen der Digitalisierung,
Automatisierung und Urbanisierung in Wert zu setzen.
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Wir Freie Demokraten setzen uns für die Stärkung der
europäischen und internationalen Entwicklungszusammen-
arbeit ein. Die Bekämpfung von Hunger, die Förderung
von Bildung, der Einsatz für den internationalen Klima-,
Arten- und Umweltschutz, die Gesundheitsversorgung sowie
sexuelle und reproduktive Rechte können wir nur gemeinsam
mit unseren europäischen und internationalen Partnerinnen
und Partnern erreichen. Durch eine stärkere Kooperation und
Koordination mit unseren europäischen und internationalen
Partnerinnen und Partnern wollen wir zusätzlich Synergien
schaffen und die Wirkung der internationalen Entwicklungs-
zusammenarbeit deutlich steigern. Die Covid-19-Pandemie,
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die insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern zu
massiven sozialen und wirtschaftlichen Verlusten geführt hat,
erfordert besondere Anstrengungen. Dabei gilt es, sämtliche
Entwicklungs- und Wiederaufbaumaßnahmen neben der För-
derung von Wachstum und Beschäftigung zwingend auch an
die Stärkung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen
Widerstandskraft in den Partnerländern zu binden. Hierzu
wollen wir auch die multilaterale Unterstützung für die am we-
nigsten entwickelten Länder (LDCs) stärken und bis spätestens
2030 0,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, vorrangig für
multilaterale Initiativen, zur Verfügung stellen.
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Wir Freie Demokraten setzen uns für die Schaffung einer
Europäischen Entwicklungsbank unter dem Dach der Europäi-
schen Investitionsbank (EIB) ein. Angesichts gegenwärtiger
und zukünftiger Herausforderungen muss die europäische
Entwicklungspolitik schlagkräftiger werden, um freiheitliche
Werte weltweit verteidigen zu können. Dafür muss die Ent-
wicklungszusammenarbeit der EU und ihrer Mitgliedstaaten
besser aufeinander abgestimmt werden. Die EIB bietet hierfür
den geeigneten Rahmen. Eine Europäische Entwicklungs-
bank, die den Fokus auf Demokratie, Marktwirtschaft und
Rechtsstaatlichkeit legt und die Mobilisierung von privatem
Kapital steigert, kann Teil einer gemeinsamen europäischen
Antwort auf die chinesische „Belt and Road“-Initiative sein,
damit Entwicklungsländer nicht vom autokratischen Regime in
Peking abhängig werden.
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Wir Freie Demokraten fordern eine europäisch und zwischen
den europäischen Mitgliedstaaten abgestimmte Afrikapoli-
tik. Wir wollen die Staaten Afrikas partnerschaftlich bei der
Stärkung von Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und, sofern
geboten, der Sicherheitskräfte unterstützen. So wollen wir
nicht nur Europas historischer Verantwortung gerecht werden,
sondern auch die Integration Afrikas in regionale und globale
Wirtschaftskreisläufe fördern. Dies trägt auch der Tatsache
Rechnung, dass gerade Subsahara-Afrika mehr und mehr zu
einem echten Wirtschaftspartner Deutschlands und Europas
wird. Zudem wollen wir Anreize für gute Regierungsführung
schaffen. Die Freiheit zur Eigengestaltung, Beteiligungsrechte
und gute Regierungsführung sind Grundvoraussetzungen für
Wachstum und Entwicklung. Wir begrüßen, dass die Wirt-
schaftspartnerschaftsabkommen der EU mit regionalen Grup-
pen von AKP-Staaten (Organisation afrikanischer, karibischer
und pazifischer Staaten) die Handelsbeziehungen zwischen
EU und Afrika auf eine WTO-konforme Rechtsgrundlage
stellen und allen afrikanischen Staaten einen erleichterten
und bevorzugten Marktzugang bieten. Ziel muss dennoch
der vollständige Zugang zum EU-Binnenmarkt und der Ab-
bau protektionistischer Maßnahmen sein. Marktverzerrende
Subventionen der EU insbesondere im Agrarbereich dürfen
den Aufbau wettbewerbsfähiger Märkte in Afrika nicht unter-
graben. Die EU muss die regionale wirtschaftliche Integration
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Wir Freie Demokraten begreifen die Verleihung der deut-
schen Staatsangehörigkeit als Ergebnis und Ziel einer gelun-
genen Integration in die deutsche Gesellschaft. Daher müssen
zur Verleihung der Staatsangehörigkeit klare Kriterien erfüllt
sein. Es ist für das Zusammenleben im Einwanderungsland
Deutschland wertvoll, wenn Menschen, die in Deutschland
geboren sind oder ihr ganzes Leben in Deutschland verbrin-
gen werden, über eine Einbürgerung auch rechtlich Teil des
Staatsvolkes werden. Das deutsche Staatsangehörigkeitsrecht
sollte im Fall einer Einbürgerung grundsätzlich auch die
Mehrstaatigkeit zulassen. Ab der Enkelgeneration der Erst-
eingebürgerten sollten sich Menschen dann für eine Staatsan-
gehörigkeit entscheiden müssen, außer wenn mit dem Verlust
der Aufgabe der zweiten Staatsangehörigkeit rechtliche oder
wirtschaftliche Nachteile verbunden sind, sie nicht auf sie ver-
zichten können oder es sich um die Staatsangehörigkeit eines
EU-Mitgliedstaates handelt. Wir fordern für Einwanderinnen
und Einwanderer zudem einen vereinfachten Zugang zur
deutschen Staatsangehörigkeit nach insgesamt vier Jahren.
Eine Niederlassungserlaubnis soll bereits nach drei Jahren
gewährt werden, wenn die Antragstellerin oder der Antrag-
steller in dieser Zeit mit gültigem Aufenthaltstitel straffrei in
Deutschland gelebt hat und Sprachkenntnisse sowie die
vollständige Deckung des Lebensunterhaltes auch der Familie
nachweisen kann. Der Erwerb der deutschen Staatsange-
hörigkeit soll unabhängig vom Einwanderungsweg möglich
sein, wenn zusätzlich ein Einbürgerungstest absolviert und
das Bekenntnis zur Rechtsordnung unseres Grundgesetzes
abgelegt werden. Der Entzug der doppelten Staatsangehörig-
keit darf kein Mittel zur Gefahrenabwehr oder Bestrafung
sein. Sonst wären Bürgerinnen und Bürger mit einer weiteren
Staatsangehörigkeit nur Bürger zweiter Klasse. Für alle Neu-
bürgerinnen und Neubürger wollen wir die flächendeckende
Durchführung von Einbürgerungsfeiern unter Verwendung der
Symbole der Bundesrepublik.
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Wir Freie Demokraten wollen die Energiewende stärker
innovativ, technologieoffen, international und als Gesamtsys-
tem denken. Denn es geht nicht nur um Strom, sondern auch
um Wärme und Kälte für Gebäude, Industrieprozesse sowie
Kraftstoffe für den Verkehr. Wir werden die Klimaschutzziele
nicht erreichen, indem wir in Deutschland nur auf direkte
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Erneuerbare Energien marktwirtschaftlich
ausbauen
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gien stärker nachfragegetrieben erfolgt. Auch die Eigenver-
sorgung mit erneuerbarem Strom und die marktwirtschaftliche
Nutzung von Strom aus Altanlagen, die aus der 20-jährigen
EEG-Förderung fallen, wollen wir vereinfachen.
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Wir Freie Demokraten wollen ein regelmäßiges Monitoring
(Stresstest) für Versorgungssicherheit mit Energie und dazu
klare Kriterien gesetzlich festschreiben. Denn die sichere
und zuverlässige Versorgung mit Strom, Wärme, Kälte und
Kraftstoff zu jeder Zeit an jedem Ort hat für uns Priorität. Sie
darf durch klima- und energiepolitische Maßnahmen nicht
gefährdet werden. Kohle- und Atomausstieg und die zuneh-
mende Einspeisung aus zeit- und wetterabhängig schwanken-
der Wind- und Sonnenenergie stellen unser Energiesystem
vor enorme Herausforderungen. Einen wichtigen Beitrag zur
Bewältigung dieser Herausforderungen können flexible Erzeu-
gungs- und Speichertechnologien leisten.
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Wir Freie Demokraten wollen die Gründung einer Europäi-
schen Wasserstoffunion voranbringen. Denn Deutschland
importiert heute rund 70 Prozent seines Energiebedarfs und
wird trotz aller Anstrengungen auf dem Heimatmarkt auch
künftig auf die Einfuhr von Energieträgern angewiesen sein.
Daher müssen wir jetzt eine europäische Strategie für den
Import klima-neutraler Gase und Kraftstoffe schaffen. Neben
dem frühzeitigen Aufbau von internationalen Partnerschaf-
ten muss es auch Teil dieser Strategie sein, die notwendige
Importinfrastruktur zu realisieren. Eine Europäische Wasser-
stoffunion verbindet Klimaschutz mit einer zukunftsfähigen
Industrie und einer sicheren Energieversorgung. Wasserstoff-
projekte, zum Beispiel aus Solarenergie an günstigen Produk-
tionsstandorten in Südeuropa, können helfen, wirtschaftliche
Ungleichgewichte innerhalb der EU zu mindern.
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LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT,
ANGELN, FISCHEREI UND JAGD
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Deutschland braucht eine zukunftsorientierte Landwirtschaft,
die sich rechnet. Wir Freie Demokraten wollen die Chancen
der Landwirtinnen und Landwirte auf wirtschaftlichen Erfolg
vermehren. Wir setzen uns deshalb für digitale Fortschritte in
der Landwirtschaft ein und wollen eine eigenverantwortliche
Risikovorsorge gegen zunehmende Witterungsrisiken ermög-
lichen.
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Unabhängigkeit der Landwirtschaft stärken
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recht wollen wir reformieren. Nur mit fairen Wettbewerbs-
bedingungen für alle im gemeinsamen Binnenmarkt können
wir die Abwanderung der landwirtschaftlichen Produktion
und der Weiterverarbeitung der Lebensmittel ins Ausland
verhindern. Auch global setzen wir uns für Wettbewerb mit
fairen Rahmenbedingungen ein. Deshalb wollen wir, dass
die Welthandelsorganisation sich dafür einsetzt, stärker auf
Marktwirtschaft und weniger Bürokratie zu setzen, sodass
Landwirte weltweit unabhängig von staatlichen Subventionen
wettbewerbsfähig wirtschaften können. Bei landwirtschaft-
lichen Erzeugnissen brauchen wir eine marktwirtschaftliche
Preisbildung in der gesamten Wertschöpfungskette vom Acker
bis zum Einzelhandel. Die fortschreitende Konzentration von
Marktmacht schadet dem Wettbewerb. Handelshemmnisse
für Landwirte und Weinbauern wollen wir darüber hinaus
abbauen.
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Schutzoffensive für eine multifunktionale
Waldwirtschaft
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Wir Freie Demokraten fördern das Konzept der multifunk-
tionalen Forstwirtschaft mit ihren artenreichen Wäldern.
Bei einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder gehen
Ökonomie und Ökologie Hand in Hand. Mit einer Wald-
schutzoffensive wollen wir die Schadholzbergung, Schäd-
lingsbekämpfung und schnelle Aufforstung mit klimaresilienten
und standortgerechten Baumarten im Rahmen der wissen-
schaftlichen Erkenntnisse forcieren. Stilllegungsflächen sollten
auf unwirtschaftlichen Gebieten forciert werden. Wir wollen
die Gemeinwohlleistungen der Wälder marktorientiert hono-
rieren. Förderinstrumente sollen grundsätzlich auch für die
Forstwirtschaft zur Verfügung stehen. Forstwirtschaftliche Zu-
sammenschlüsse und damit auch Kleinprivatwälder wollen wir
stärken. Holz ist der wichtigste nachwachsende Rohstoff in
Deutschland. Wir wollen die Forschung für seine Nutzung in
diesem Bereich ausweiten. Der Wald hat vielfältige Funktio-
nen als Lebens- und Erholungsraum, Trinkwassergewinnung,
Treibhausgassenke und Rohstofflieferant für eine moderne
und innovative Holzwirtschaft, die wichtige Arbeitsplätze
sichert. Die Bewirtschaftung der Wälder hat Rücksicht auf die
Belange des Arten- und Naturschutzes zu nehmen. Menschen
empfinden Wald als Natur pur, obwohl wir keine Urwälder
mehr haben, denn alle Wälder sind von Menschen gestaltet.
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Landwirtschaft an Trockenheit anpassen
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Wir Freie Demokraten wollen der Land- und Forstwirtschaft
die Anpassung an Klimaveränderungen erleichtern. Dazu set-
zen wir auf Hilfe zur Selbsthilfe. Wir wollen es den Betrieben
der Land- und Forstwirtschaft ermöglichen, mit steuerbefreiten
Risikoausgleichsrücklagen in guten Jahren besser für Dürren
und andere Folgen des Klimawandels vorzusorgen. Auf diese
Weise werden sie unabhängiger von staatlichen Notpro-
grammen. Zudem wollen wir einen Paradigmenwechsel im
Wasserbau, um zukünftig ausreichende Wasservorräte für
das Pflanzenwachstum verfügbar zu halten. Dazu werden wir
einen Nationalen Aktionsplan für Gewässer und Wasserma-
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Wir Freie Demokraten wollen jegliche Fischerei konsequent
an den Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung orientie-
ren. Dabei sind Umweltverträglichkeit, soziale Gerechtigkeit
und wirtschaftliche Stabilität absolut gleichrangig zu sehen.
Nur so kann die Fischerei ihre wichtige Rolle für die Welt-
ernährung auch in Zukunft spielen. Dazu wollen wir die
Grundschleppnetz-Fischerei beschränken und Fangtechniken
artenspezifisch anpassen, beispielsweise durch die Ver-
größerung der Maschenweite von Fangnetzen. Beifang soll
bei den Fangquoten angerechnet werden. Die Erfolge der
Europäischen Fischereipolitik auf diesem Gebiet müssen
gesichert werden. Auch im Interesse der Verbraucherinnen
und Verbraucher wollen wir die Konkurrenzfähigkeit unserer
Fischerinnen sowie Fischer und Aquakulturproduzenten im
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Digitale Landwirtschaft – „Smart Farming“
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Wir Freie Demokraten wollen die Chancen der Digitalisie-
rung für die Landwirtschaft nutzen. „Smart Farming“ sehen
wir als ein Werkzeug, das Landwirtinnen und Landwirten
dabei hilft, ihre Betriebe zu optimieren, um Tierwohl, Um-
welt- und Arbeitsabläufe zu modernisieren. Wir wollen eine
moderne Agrarpolitik, die nicht gängelt, sondern Lösungen
forciert und Einkommen steigert.
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Nachhaltige Landwirtschaft durch neue
Technologien
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Wir Freie Demokraten wollen Technologieoffenheit für die
nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft. Für gentechnisch
veränderte Nutzpflanzen müssen daher aktuelle und wissen-
schaftlich basierte Zulassungskriterien gelten. Grüne Gen-
technik eröffnet neue Möglichkeiten, um Böden zu schonen,
Biodiversität zu fördern und die Effizienz des Betriebsmittel-
einsatzes zu erhöhen. Ebenso setzen wir uns für die zügige
Zulassung von In-vitro-Fleisch in der EU ein. Neue Möglichkei-
ten in der Futterversorgung für Schweine und Geflügel (Alles-
fresser) wie verarbeitete tierische Proteine, auch auf Basis von
Insekten, wollen wir zulassen, soweit keine gesundheitlichen
Bedenken bestehen. Dies spart Importe von Eiweißquellen
und schont Ressourcen. Bedenken in der Bevölkerung müssen
mit Aufklärung begegnet werden. Wir begreifen Umwelt- und
Naturschutz nicht als Widerspruch zur Land- und Forstwirt-
schaft. Wir brauchen Land- und Forstwirtschaft, die nachhal-
tig ist und Flächen, die zusätzliche Beiträge zum Naturschutz
leisten. Der Vertragsnaturschutz ist aus unserer Sicht das
liberalste Instrument für mehr Naturschutz. Auch biologischer
und konventioneller Landbau sind für uns keine Gegensätze.
Wir setzen uns für eine Vielfalt an Erzeugungssystemen ein,
die den gesellschaftlichen Vorstellungen nachhaltiger Produk-
tionsweisen entsprechen.